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Fiat/Chrysler–Peugeot: 50 Milliarden-Dollar-Fusion!

Von Mathias Brunner
​Die wochenlangen Verhandlungen sind erfolgreich: Fiat/Chrysler (FCA) und Peugeot (PSA) haben die Fusion beschlossen, damit entsteht für 50 Milliarden Dollar der viertgrösste Autokonzern der Welt.

Bis spätestens 2021 soll er vollzogen sein, der Zusammenschluss der beiden Autokonzerne Fiat/Chrysler (FCA) und Peugeot (PSA). Nach wochenlangen Verhandlungen haben die beiden Unternehmen am Morgen des 18. Dezember die 50 Milliarden-Dollar-Fusion bestätigt. Nun muss der Zusammenschluss von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.

Seit Jahren reagieren die Autohersteller mit Fusionen, um dem enormen Druck der Branche standzuhalten. Die Konzerne stecken derzeit Milliarden in die Elektro- und Hybrid-Entwicklung, Fiat/Chrysler hat da Nachholbedarf und wird künftig auf das Know-how der Peugeot-Gruppe zurückgreifen können.

FCA und PSA lassen verlauten, es seien keine Werkschliessungen geplant, vielmehr sollen ohne Standortveränderungen Spareffekte in Höhe von 3,7 Milliarden Euro erzielt werden. Man wolle gemeinsam 8,7 Millionen Fahrzeuge im Jahr verkaufen. Damit wäre das neue Unternehmen die Nummer 4 der Welt hiinter Volkswagen, Toyota sowie dem Verbund aus Renault und Nissan.

Zur Erinnerung: Der Peugeot-Konzern besteht aus den Marken Peugeot, DS, Citroen und Opel. Fiat/Chrysler umschliesst die Marken Fiat, Alfa Romeo, Chrysler, Dodge, Jeep, Lancia und Maserati.

Als CEO nach der Fusion ist PSA-Chef Carlos Tavares vorgesehen, der 61jährige Portugiese gilt als knallharter Sanierer und hat Peugeot auf Vordermann gebracht, derzeit trimmt er Opel, um die deutsche Traditionsmarke wieder profitabel zu machen. John Elkann, Verwaltungsrats-Chef von FCA, wird das Spitzengremium im Gemeinschaftsunternehmen in gleicher Funktion führen. Das Manager-Magazin bezeichnet die Fusion als eine «Übernahme unter französischer Führung», auch wenn beide Seiten gleich viel Gewicht erhalten – 50 Prozent am neuen Konzern werden den PSA-Anteilseignern gehören, 50 Prozent den FCA-Aktionären.

Vor dem Schulterschluss mit PSA hatte Fiat/Chrysler die Antennen Richtung Renault ausgefahren. Schliesslich zog FCA sein Angebot zurück. Seitens Fiat/Chrysler wurde argumentiert, Renault habe die Gespräche verschleppt; Renault warf FCA vor, sie hätten nicht auf die Zustimmung von Nissan warten wollen.

Völlig unklar ist, welche Auswirkungen diese Fusion auf die Sportprogramme von FCA und PSA haben wird.

Peugeot ist mehrfacher Weltmeister bei Sportwagen und auf den Rallye-Pisten, einschliesslich Erfolgen bei der prestigeträchtigen Dakar. Mittelfristig werden die Franzosen ab 2022 mit den so genannten Hypercar-Sportwagen. In der Hypercar-Klasse werden Renn-Prototypen fahren und auch zu Rennwagen umgebaute Strassen-Hypercars.

In der Formel 1 ist Peugeot gescheitert: Der Plan, einen fertigen Motor von BMW zu übernehmen und als Talbot an den Start zu bringen, scheiterte. BMW behielt das Projekt und wurde 1983 zum ersten Turbo-Weltmeister der Formel 1. 1994 legte sich Peugeot mit McLaren ins Bett, die Ehe wurde nach nur einem Jahr geschieden. Die Franzosen dümpelten ein paar Jahre als Motorlieferant von Jordan und Prost weiter und verschwanden dann.

Citroen ist in der Rallye-WM engagiert und gewann von 2003 bis 2012 acht Herstellertitel.

DS ist Antriebspartner des chinesischen Cheetah-Teams in der Formel E, das Team wurde in der vergangenen Saison Marken-Champion.

Sportliches Aushängeschild von FCA ist das Formel-1-Team von Ferrari. Alfa Romeo wurde 2019 offiziell auf die GP-Pisten zurückgebracht, mit Autos, die bei Sauber in der Schweiz gebaut werden. Beide italienischen Marken haben im Grand-Prix-Sport eine reiche Tradition, die bis in die Steinzeit des Motorsports zurückreicht. Damals trat sogar Fiat zu Grands Prix an. Alfa Romeo hat überdies unzählige Siege bei Sport- und Tourenwagen eingefahren.

Fiat ist früherer Rallye-Weltmeister, ebenso mit der Marke Lancia. Mit Lancia wurden auch erfolgreich Sportwagenrennen bestritten.

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