Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Charles Leclerc, Sebastian Vettel: Verhältnis besser

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc und Sebastian Vettel

Charles Leclerc und Sebastian Vettel

​Die Kollision zwischen Charles Leclerc und Sebastian Vettel in Brasilien war der Tiefpunkt zwischen dem Monegassen und dem Deutschen. Leclerc sagt: «Unser Verhältnis ist besser als die Leute glauben.»

Der Crash zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc in Interlagos war die logische Folge, wenn zwei Spitzenrennfahrer das gleiche Stück Asphalt für sich beanspruchen. Der junge Monegasse sagte in Arabien: «Ich wollte anhand der Videoaufnahmen herausfinden, wie wir so etwas in Zukunft verhindern können. Ich fand, das alles war extrem unglücklich, denn die Berührung war nur sachte, die Auswirkung aber gravierend. Als Stallgefährten müssen wir in Zukunft versuchen, weniger aggressiv miteinander zu sein, denn so etwas darf nie wieder passieren. Das war für das Team nicht gut, für uns Fahrer nicht gut, für die Fans nicht gut.»

Wie kann sich Leclerc beim Kampf junger Löwe gegen Platzhirsch da so sicher sein, dass das nie wieder passiert? Wurden in Maranello neue Richtlinien erlassen? Dürfen Leclerc und Vettel einander überhaupt noch attackieren?

Charles meint: «Ja, daran hat sich nichts geändern, wir dürfen einander angreifen. Jeder weiss, wie ehrgeizig Seb und ich sind, beide wollen die Nase vorn haben. Aber uns ist klar: Wir fahren fürs gleiche Team und müssen eine gesunde Balance finden. Ein solches Duell kann nur dann besser enden, wenn wir uns Raum lassen. Für uns ist die Sachlage simpel – wir müssen sicherstellen, dass so etwas wie in Brasilien nicht noch einmal passiert.»

Schon in Abu Dhabi sagte der zweifache GP-Sieger Leclerc: «Wir haben beide Schuld. Sebastian hätte seinen Wagen nicht nach links tragen lassen dürfen, und ich hätte mir mehr Mühe geben müssen, ihm auszuweichen. Aber ganz wichtig ist für mich – die Luft mit Seb ist geklärt, wir haben uns ausgesprochen und blicken nach vorne.»

Bei den «Gazzetta Sports Awards» in Italien ist Leclerc für die Glanzleistung des Jahres ausgezeichnet worden – er hat als erster Ferrari-Fahrer seit Fernando Alonso 2010 den Grossen Preis von Italien in Monza gewinnen können.

Leclerc blickt zurück: «In Monza so viele Menschen feiern zu sehen, das war wirklich etwas ganze Besonderes. Ich darf mit meiner ersten Saison zufrieden sein, vor allem mit gleich sieben Pole-Positions hätte ich nie gerechnet.»

Zu Sebastian Vettel grinst Leclerc: «Ich werde ihm mit dem Schraubenschlüssel ‚Frohe Weihnachten’ aufs Auto kratzen! Nein, ernsthaft – unser Verhältnis ist besser als die Leute glauben. Natürlich wollen wir beide gewinnen, aber wir sind auch beide erwachsen. Was die WM 2020 angeht, so würde ich liebend gerne mit ihm für Ferrari den Titel holen.»

Wie sieht Leclerc mittelfristig seine Karriere? Charles: «Ich bin ein Verfechter der Ansicht – mit harter Arbeit kannst du im Leben fast alles erreichen. Was den Job des Formel-1-Piloten angeht, so ist es ganz wichtig, welche Entscheidungen zu triffst, was dein Team angeht. Und du brauchst auch eine schöne Portion Glück, um Erfolge einzufahren. Ich denke kaum über so etwas nach. Ich konzentriere mich auf meinen Job, der Rest kommt von alleine.»

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