MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Flavio Briatore: «Toto Wolff bei Ferrari – sinnlos»

Von Mathias Brunner
​In der Sendung «La Politica nel pallone» des Radiosenders GR Parlamento spricht Flavio Briatore (69) wieder einmal Klartext: Wieso Toto Wolff bei Ferrari sinnlos ist und Lewis Hamilton gleich dazu.

Der Radiosender GR Parlamento hat den langjährigen Formel-1-Teamchef Flavio Briatore zum Interview gebeten. In der Sendung «La Politica nel Pallone» hat der Italiener Stellung bezogen zu aktuellen Themen rund um die Formel 1. Heisses Thema südlich der Alpen: Dockt Lewis Hamilton für 2021 bei Ferrari an, vielleicht sogar gemeinsam mit Toto Wolff?

Flavio Briatore meint: «Ich habe unlängst mit Toto zu Abend gegessen. Er wird dort bleiben, wo er ist. Er ist Teilhaber. Es ist doch völlig sinnlos, einen Teilhaber des einen Rennstalls zum Angestellten eines anderen Teams zu machen. Und die Probleme bei Ferrari löst Wolff auch nicht, denn die brauchen im Moment einen echten Leader, und das ist Mattia Binotto nicht, bei allem Respekt.»

«Was bei Ferrari wichtig ist, das ist das Auto. Schaut euch Renault an. Die haben Ricciardo mit Geld überschüttet, dieses Geld hätten sie gescheiter in die Entwicklung des Fahrzeugs investiert.»

«Ferrari muss in die Position kommen, dass ihr Auto in der Nähe von Mercedes liegt, den Rest machen die Fahrer. Wir hatten mit Fernando Alonso im Ferrari ein schönes Beispiel: Als er noch dort fuhr, ging es um den Titel, er konnte einen Rennwagen auf ein neues Niveau heben, wir müssen uns nur anschauen, wo seine Stallgefährten herumgefahren sind.»

Das bringt den Weltmeistermacher von Michael Schumacher und Fernando Alonso zu Lewis Hamilton: «Ob er 2021 zu Ferrari gehen sollte? Wenn ich die Wahl hätte zwischen ihm und Charles Leclerc, dann würde ich Leclerc nehmen. Der kostet auch weniger. Hamilton verschlingt die Hälfte des Budgets.»

In Sachen neuer WM-Läufe über die Premiere von Vietnam 2020 hinaus meint Briatore: «Ich sehe Saudi-Arabien kommen. Das ist ein Land, welches sich in den vergangenen zwei Jahren unheimlich entwickelt hat und wo sich enorme Investions-Möglichkeiten eröffnen. Und da bin ich am Ball.»

Saudi-Arabien baut systematisch eine Präsenz im Rennsport auf: Es begann mit den Elektroflitzern der Formel E und dem ePrix von Ad-Diriyah bei Riad im Dezember 2018. Im Januar 2020 findet die Raid-Rallye Dakar in Saudi-Arabien statt. Mittelfristig könnte die Formel 1 folgen, mit einem WM-Lauf auf einer neuen Rennstrecke im Vergnügungspark Qiddiya, 40 Autominuten südwestlich der Hauptstadt Riad.

Ende Juni 2019 ist der Plan präsentiert worden, wie dieser gewaltige Park aussehen soll, der zur «Saudi Vision 2030» gehört, dem Bestreben, in Form von mehr Tourismus die Einkommenstruktur des Landes zu ändern. Qiddiya City soll bis zum Jahr 2030 zu einem der weltweit grössten Tourismusziele werden, der Park ist auf einer Fläche von 334 Quadratkilometern angelegt – mit Sport-Arenen, einer Rennstrecke, Wasser- und anderen Vergnügungsparks, Kulturveranstaltungen und vielem mehr. Der Park soll am Schluss 300 Attraktionen umfassen und 17.000 Menschen beschäftigen. Erster Knaller soll 2022 der arabische Ableger des US-amerikanischen Vergnügungsparks Six Flags werden.

Die Formel-1-Führung will sich im Mittleren Osten breiter aufstellen, weil sie dort einen Wachstumsmarkt wittert. Teil der heutigen Formel-1-WM sind die beiden Rennen in Bahrain und in den Vereinigten Arabischen Emiraten, genauer in Abu Dhabi. Formel-1-CEO Chase Carey und sein Geschäftsleiter Sean Bratches haben bei den Rennstallchefs vorgefühlt. Sie wollten wissen, wie die Teambesitzer einem Rennen im streng islamisch-konservativen Saudi-Arabien gegenüberstehen.

Die Rückmeldung der Teamchefs an Saudi-Arabien lautete: Grundsätzlich ja, aber nur bei entsprechenden Zugeständnissen in Sachen Menschenrechte, Geschlechtergleichheit und Informationsfreiheit. Die Rennen in Arabien bleiben umstritten: Bahrain ist immer wieder wegen Verstössen gegen die Menschenrechte in den Schlagzeilen, Saudi-Arabien ebenfalls.

Die Qiddiya-Betreiber sind sich ihrer Sache sicher: In den sozialen Netzwerken wird mit Grafiken gearbeitet, welche das offizielle Formel-1-Logo zeigen.

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