Ross Brawn: Warum Michael Schumacher der Beste ist
Starkes Team: Michael Schumacher und Ross Brawn
Sechs Jahre ist es her, seit sich Michael Schumacher bei einem Ski-Unfall in Frankreich schwere Kopfverletzungen zugezogen hat. Der Rekord-Weltmeister ist seit jenem schicksalshaften Tag nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten, dennoch ist der Name Schumacher im Formel-1-Fahrerlager präsent, denn mit Mick fährt der Sohn des 91-fachen GP-Siegers im Schatten der Königsklasse in der Formel 2 mit.
Auch viele Wegbegleiter von Schumi gehören noch zu den Dauergästen im Fahrerlager – wenn auch in neuen Rollen. Einer davon ist Ross Brawn, der mittlerweile als Sportchef für die GP-Verantwortlichen die sportliche und technische Entwicklung der Formel 1 vorantreibt. Der Brite hat mit Michael Schumacher Bei Benetton und Ferrari sieben Fahrer-WM-Titel erreicht (1994, 1995 sowie von 2000 bis 2004) und war bei 88 der 91 GP-Siege des Deutschen dabei.
Brawn verbindet gute Erinnerungen an die Zeit mit dem Deutschen. «Für mich ist Michael von allen der Beste. Nicht nur wegen seines fahrerischen Könnens. Sondern vor allem deshalb, weil er eine so tragende Rolle gespielt hat, bei Benetton und Ferrari die Teams zu gestalten. Es war wirklich traumhaft, mit ihm zu arbeiten. Aber er war der einzige Fahrer von diesem Format, mit dem ich arbeiten konnte, und er ist mein Freund. Also bin ich natürlich parteiisch», gestand er bereits vor zwei Jahren.
Und der Ingenieur betonte: «Michael trug bei Ferrari entscheidend zum Erfolg bei und auch während seiner Mercedes-Zeit ging er mit dem gleichen Ansatz ans Werk.» Vor allem die Fähigkeit Schumachers, sich ganz auf den Erfolg zu fokussieren, habe jedes einzelne Teammitglied beeinflusst, verriet der frühere Technikchef von Ferrari und Mercedes.
Als Schumachers grösste Stärke damals bezeichnet Brawn denn auch diese mitreissende Konzentration auf den Erfolg der Truppe, die Schumacher ausmachte: «Wenn du einen Fahrer wie Michael erlebst, der sich derart dem Erfolg verschrieben hat, dann wirst du von seinem Enthusiasmus mitgerissen. Du weisst, dass du ihn nicht enttäuschen willst, und so geht es jedem Einzelnen im Team. Sein Erfolgshunger hat die Leute motiviert.»
«Alleine seine Präsenz sorgte dafür, dass man ihm in seinem Ehrgeiz nacheiferte. Er hat mir in dieser Hinsicht eine wichtige Lektion erteilt und mir gezeigt, wie man für die richtige Atmosphäre in einer Mannschaft sorgt. Mit seinem Wissen und seiner Reife war er ein unverzichtbarer Teil der ganzen Mannschaft. Deshalb hat er mit seiner Leistung entscheidend zum Mercedes-Erfolg beigetragen.»