Alex Albon: Talent zeigte sich schon vor Saisonstart
Toro Rosso-Teamchef Franz Tost
Er wurde erst spät und als Letzter im Feld für die Saison 2019 verpflichtet, in der er nach nur zwölf Renneinsätzen für die Nachwuchsschmiede Toro Rosso zum A-Team Red Bull Racing befördert wurde: Alex Albon hat in den letzten Monaten eine sehr steile Karriere hingelegt und sowohl im Rennstall aus Faenza als auch beim Schwesternteam aus Milton Keynes überzeugen können.
Trotz der fehlenden Erfahrung konnte der WM-Achte des Vorjahres von Anfang an überzeugen, wie Toro Rosso-Teamprinzipal Franz Tost im Racer.com-Gespräch erzählt: «Beim Test sass er zum ersten Mal in einem Formel-1-Auto und er hat in Barcelona bereits ganze Arbeit geleistet und sein Potenzial unter Beweis gestellt.»
Deshalb prophezeite Tost bereits vor dem Saison-Startschuss, dass Albon die Überraschung des Jahres werden konnte. Damit sollte der Tiroler recht behalten, der mit Blick auf das neueste Talent aus dem Red Bull-Nachwuchskader schwärmt: «Er hat von Anfang an eine fantastische Leistung gezeigt und konnte bereits beim zweiten Rennen in Bahrain als Neunter zwei WM-Punkte einfahren. Das zeigt, wie stark er ist.»
Natürlich stand der 23-Jährige damit schnell im Fokus von Red Bull Racing, zumal Pierre Gasly neben dem starken Zugpferd Max Verstappen unter den Erwartungen blieb. In der Sommerpause folgte dann der Platztausch des Londoner mit dem Franzosen, was sich rückblickend als schlauer Schachzug entpuppte, denn beide Fahrer zeigten in der zweiten Saisonhälfte eine starke Performance.
Dass sich Albon nun neben dem starken Max Verstappen behaupten muss, sei einerseits sehr positiv, ist sich Tost sicher. «Du kannst sehen, wo du im Vergleich Zeit liegen lässt oder gewinnst», erklärt der 63-Jährige, der gleichzeitig warnt: «andererseits kann es manchmal frustrierend sein, weil er so schnell ist und man vielleicht nicht an ihn herankommt.» Deshalb rät er Albon, sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren. «Er sollte lernen und dann wird er es auf seine Art und Weise schaffen. Er bestreitet nun seine zweite Saison und ich sage immer, dass es drei Jahre braucht, bis ein Fahrer die Formel 1 wirklich versteht.»