Coronavirus: Max Verstappen mit 2 Metern Abstand
Es geht drunter und drüber in Melbourne wegen des verdammten Coronavirus: Die Organisatoren des Grossen Preises von Australien haben die beliebten Autogrammstunden mit den Formel-1-Piloten durch Interviews auf einer Bühne ersetzt – die Fahrer sollen den Fans nicht zu nahe kommen, um die Gefahr einer Ansteckung zu minimieren. Im vergangenen Jahr strömten Zehntausende herbei, um ein paar Momente mit ihren Lieblingspiloten verbringen zu können.
Der Weg zum Fahrerlager ist normalerweise von Hunderten Fans gesäumt, die jeden Piloten und auch viele Techniker freudig begrüssen. Früher wurde an dieser Stelle unzählige Selfies geschossen und Autogramme gekritzelt, all dies wird es 2020 nicht geben. Die Fans werden auf Abstand gehalten.
Lokalheld Daniel Ricciardo hat eine Veranstaltung am Mittwochnachmittag gleich abgesagt. Max Verstappen und Alex Albon sind für Red Bull mit motorisierten Kühlboxen am Station Pier herumgeflitzt, es waren ein paar Momente jeder wunderbaren Leichtigkeit, die diesem GP-Wochenende längst abhanden gekommen sind.
Verstappen gewann den Wettbewerb und schmunzelte: «Ich habe schon mal einen Pokal gewonnen, hoffentlich kommt am Sonntag ein weiterer hinzu.»
So sicher ist das nicht: Denn die Ereignisse in Melbourne überschlagen sich. Nach jüngsten Informationen haben vier Mitglieder des Formel-1-Zirkus über Beschwerden geklagt, die auf eine Coronavirus-Infektion hindeuten, zwei von Haas, einer von McLaren, einer von Williams. Die Veranstalter haben Richtlinien verteilt: Wer sich nicht gut fühlt, muss sofort zum Arzt und dann ins Hotel. Auch wenn sich alles später vielleicht nur als harmlose Erkältung herausstellt.
Eine McLaren-Sprecherin: «Wir können bestätigen, dass sich eine Person unseres Rennstalls im Hotel in Isolation befindet; dies als Vorsichtsmassnahme, nachdem sich Symptome gezeigt hatten, die einer Erkrankung am Coronavirus ähnlich sind. Wir warten jetzt auf die Testergebnisse, die werden wohl erst am Donnerstag vorliegen. Die Arbeit an der Rennstrecke geht wie geplant weiter.»
Zurück zu den beiden Red Bull Racing-Piloten. Die Medienvertreter wurden gebeten, auf zwei Meter Abstand zu gehen. Max Verstappen sagt zur Situation: «Die Lage ist schwierig, aber wir versuchen, das Beste daraus zu machen. Es ist kaum abzuschätzen, wie sich das alles noch entwickelt. Hoffentlich verläuft das Rennwochenende reibungslos.»
Alex Albon findet: «Wenn du in Melbourne herumgehst, dann herrscht eine andere Stimmung als vor einem Jahr. Die Fans in Melbourne sind überaus leidenschaftlich, super-nett, mit einem grossen Drang, Bilder zu schiessen und mit dir zu reden. Aber wir haben hier ein ernstes Problem, und wir müssen Kompromisse eingehen, um Team-Mitglieder nicht zu gefährden.»