MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Project Pitlane: F1-Wissen gegen die Coronakrise

Von Vanessa Georgoulas
Red Bull Racing hilft zusammen mit sechs anderen Teams bei der Entwicklung von medizinischen Geräten

Red Bull Racing hilft zusammen mit sechs anderen Teams bei der Entwicklung von medizinischen Geräten

Die sieben GP-Teams aus Grossbritannien haben sich zusammengeschlossen, um bei der Entwicklung von medizinischen Geräten zu helfen, die bei der Covid-19-Behandlung dringend gebraucht werden.

Der Sars-CoV-2-Erreger, der für die Lungenkrankheit Covid-19 verantwortlich ist, breitet sich weiter aus: Weltweit wurden bereits fast 600.000 Infizierte ausgemacht, 27.370 Todesopfer forderte die Coronavirus-Pandemie bereits. Besonders hart betroffen sind die USA (mehr als 100.000 Infizierte und 1704 Tote), Italien (mehr als 86.000 positiv getestete Personen und 9134 Todesopfer) und China (mehr als 81.000 Fälle und 3295 Tote), dem Ursprungsland des Coronavirus.

Aber auch in anderen Ländern steigen die Zahlen und die Regierungen bereiten sich auf viele schwere Fälle vor. Vielerorts fehlt es dabei nicht nur an geschultem Personal für die Intensivstationen, sondern auch an medizinischem Equipment wie etwa Beatmungsgeräten. Diese sind auch in Grossbritannien Mangelware.

5000 davon gibt es für Erwachsene, nur 900 für Kinder, NHS-Experten gehen aber davon aus, dass in den kommenden Wochen bis zu 20.000 zusätzliche Beatmungsgeräte benötigt werden, um die Opferzahlen in Grenzen zu halten. Deshalb hat die Regierung um Ministerpräsident Boris Johnson – bei dem selbst eine Coronavirus-Infektion bestätigt wurde – die britische Industrie aufgerufen, bei der Herstellung des benötigten Equipments zu helfen.

Die sieben GP-Teams, die in England beheimatet sind, boten umgehend ihre Hilfe an und setzten sich mit Fachleuten des University College von London zusammen, um zu schauen, wie diese genau aussehen könnte. In den vergangenen beiden Wochen konnte das Kollektiv von Red Bull Racing, Racing Point, Haas, McLaren, Mercedes, Renault und Williams, das unter dem Namen «Project Pitlane» agiert, Fortschritte bei der Planung der Hilfeleistungen machen.

Dabei konzentrieren sich die Teams auf drei Arbeitsabläufe, die sowohl die Produktion bestehender medizinischer Geräte als auch die Prototypenfertigung eines neuen Geräts umfasst. Dabei sollen die Ressourcen der schlauen Formel-1-Köpfe möglichst effizient genutzt werden, damit die Kernkompetenzen der WM-Teilnehmer zum Tragen kommen – schnelles Design, Prototypenfertigung, Tests und qualifizierte Montage.

In Grossbritannien wurden bereits 14.543 Menschen positiv auf den Coronavirus-Erreger getestet, 759 davon haben die Lungenkrankheit nicht überlebt. Alleine am gestrigen Freitag wurden 2885 neue Fälle und 181 Todesopfer gezählt, und das Ende der Ausbreitung ist nicht in Sicht. Das liegt nicht zuletzt an der späten Reaktion der britischen Regierung auf die Pandemie.

Während andere europäische Länder angesichts der Zustände in Italien drastische Massnahmen gegen die Ausbreitung des Sars-CoV-2-Erregers ergriffen, hielten die Briten noch an der umstrittenen Idee der Herdenimmunität fest, wonach eine frühe Infektion der jüngeren Bevölkerung für eine Immunität sorgen soll. Diese wurde dann aber angesichts von konservativen Schätzungen, die 250.000 Tote als Folge dieser Strategie prophezeiten, wieder verworfen.

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