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Esteban Ocon (Renault) über Australien: «Ein Schock»

Von Rob La Salle
​Der Franzose Esteban Ocon sagt, wieso er im Fahrerlager von Melbourne mit einer Gesichtsmaske auftauchte und warum die Vorkommnisse in Australien für ihn ein Schock gewesen sind.

Der 23jährige Franzose Esteban Ocon befindet sich bei seiner Familie in der Normandie. «Ich bin direkt von Australien in die Normandie gereist. In solchen Zeiten ist es wichtig, deiner Familie nahe zu sein, denn zusammen sind wir stärker. Wir müssen zuhause bleiben, und die Atmosphäre ist seltsam – die Strassen sind leergefegt, kein Auto weit und breit. Du hörst die Vögel pfeifen. Du spürst, wie sich die Welt verändert. Ich hoffe, in ein paar Wochen erhalten wir alle unsere Freiheit zurück.»

«Ich verbringe viel Zeit mit Sim-Racing auf Gran Turismo, einige Freunde fahren auch mit. Ich fahre virtuell ungefähr drei Stunden am Tag, um mich abgesehen vom Training beschäftigt zu halten. Wenn ich laufen gehe, dann gleich bei unserem Haus.»

«Ich versuche, positiv zu bleiben und mich so fit zu halten, dass ich bereit bin, wenn es endlich wieder losgeht. Ich trainiere so, als würde ich morgen zum nächsten Rennen reisen. Das finde ich die beste Einstellung.»

«Das Wochenende in Australien war eine überaus merwürdige Erfahrung. Als ich am Donnerstag ins Fahrerlager kam, trug ich eine Gesichtsmaske. Es waren gut 450 Tage vergangen, seit ich mich das letzte Mal auf ein GP-Wochenende vorbereitet hatte, und ich hätte es mir nie verziehen, einen Fehler zu machen und nicht fahren zu können. Daher wollte ich mich so gut es geht schützen.»

«Ich habe es im Albert-Park sogar geschafft, ein paar Runden zu drehen! Ich fuhr mit einer Renault Megane Trophy R um den Kurs, das war der beste Teil des ganzen Wochenendes.»

«Als wir am Freitag erfahren haben, dass wir nicht fahren würden, war das ein Schock. Ich war am Donnerstag sehr früh zu Bett gegangen, ich wollte ausgeschlafen ins erste Training gehen. Als ich aufwachte und auf mein Handy schaute, sah ich eine Tonne Nachrichten von Teamchef Cyril Abiteboul und von anderen Leuten. Sie schrieben, dass ein Mechaniker von McLaren positiv getestet sei und dass das Rennen wackle. Ich konnte es nicht glaube. Ich war erst halb wach, zunächst war mir gar nicht klar, was passiert.»

«Ich hatte mich extrem auf den ersten Trainingstag vorbereitet, alles war für die ersten Meetings am Freitagmorgen bereit. Es war ein Schlag in die Magengrube, letztlich nicht fahren zu können. Aber die Gesundheit der Menschen muss Vorrang haben.»

«Es ist so schade, dass die ganze Vorbereitung umsonst gewesen ist, und auch die GP-Veranstalter sind zu bedauern. So viele Menschen haben sehr hart gearbeitet, um den Fans eine tolle Show zu bieten. Und es tut mir auch leid für all die Fans, die uns unterstützen wollten.»

In seiner Kolumne auf der offiziellen Formel-1-Seite sagt der Renault-Fahrer weiter: «Meine Saisonvorbereitung hatte gewissermassen im November begonnen, als ich in Abu Dhabi die Gelegenheit erhielt, den Renault RS19 zu fahren. Ich kann gar nicht sagen, wie cool es war, wieder mit einem Formel-1-Renner auf die Bahn zu gehen.»

«Die folgenden Wochen vergingen wie im Flug: Viel Arbeit im Rennwagenwerk von Enstone, ein Trainingslager vor Weihnachten, dann die Feiertage mit Familie und Freunden in der Normandie. Am 2. Januar war ich schon wieder im Training, in den Pyrenäen. Ich habe die Saisonvorbereitung noch nie so früh begonnen. Ich wollte nichts dem Zufall überlassen und in perfekter Form zu den Wintertests antreten.»

«Vor dem Test in Katalonien machte ich mit meinem Ingenieur Mark Slade einen Rundgang im Werk, durch die ganzen Abteilungen. Es ist so motivierend zu sehen, wie viele Leute ihr Bestes geben, um dir einen Rennwagen auf die Räder zu stellen. Ich fand es eine grosse Ehre, in Barcelona als Erster den RS20 fahren zu dürfen.»

«Nach unseren sechs Tage in Spanien fanden Daniel Ricciardo und ich, dass wir uns gut vorbereitet hatten. Der Wagen lief vielversprechend. Bei einem Wintertest geht es darum, das neue Auto kennenzulernen, zu spüren, wie es reagiert, ein paar Kleinigkeiten auszusortieren. Das konnten wir alles tun. Wir wurden Schritt um Schritt besser, und alles verlief positiv. Leider kam in Australien dann alles anders.»

Der gegenwärtige Formel-1-Kalender 2020

14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
05. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
02. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
06. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

Ohne neuen Termin
Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ

Abgesagt
Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC

Das ursprüngliche WM-Programm

15. März: Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
22. März: Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
5. April: Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
19. April: Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
3. Mai: Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
10. Mai: Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
24. Mai: Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC
7. Juni Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ
14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
5. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
2. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
6. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

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