Vettel hält WM-Kampf offen
Start in Suzuka: Vettel vorn, hinten geht Petrov fliegen
Mit einem Red-Bull-Doppelsieg endete ein sehr unterhaltsamer Grosser Preis von Japan. Sebastian Vettel gewann vor Mark Webber und verkürzte damit seinen Rückstand in der WM auf 14 Punkte. Damit ist er punktgleich mit Fernando Alonso, der Dritter wurde, aber einen Sieg mehr auf dem Konto hat als der Heppenheimer.
Die Rivalität der Red-Bull-Teamkollegen ist ungebrochen, sie kämpften bis zum Ende. Vettel fuhr die bis dahin schnellste Runde im vorletzten Umlauf, dann setzte Webber in der letzten Runde noch einen drauf.
Den ersten Ausfall gab es bereits vor dem Start. Denn Lucas di Grassi flog bei der Fahrt zum Grid in der R130 von der Strecke. Die Grassi blieb unverletzt, das Auto war aber zu sehr zerstört, um am Rennen teilnehmen zu können.
Gleich für vier Fahrer war das Rennen dann unmittelbar nach dem Start vorbei. Nico Hülkenberg kam schlecht weg, als Vitaly Petrov versuchte, ihn zu überholen, kollidierten sie. Petrov bolg links ab in de Mauer, auch die Aufhängung des Deutschen war kaputt. In der ersten Kurve versuchte Massa, noch an Rosberg vorbei zu gehen, geriet dabei aufs nasse Gras und schoss unkontrolliert in den Force India von Vitantonio Liuzzi. Auch für den hervorragend gestarteten Kubica war das Rennen in der folgenden Safety Car-Phase vorbei: Der Renault verlor das rechte Hinterrad. Damit war Feierabend für Renault nach zwei Runden.
Vettel behielt beim Restart die Führung ohne sich wirklich absetzen zu können. Mark Webber hielt sich vor Alonso, dahinter konnte Jenson Button mit den harten Reifen das Tempo nicht mitgehen, Lewis Hamilton kam aber auch nicht vorbei. Erst als Hamilton zum Reifenwechsel ging, fuhr er deutlich schneller als sein Teamkollege und war nach dessen Stopp vorbei. Doch Hamilton kämpfte mit nachlassenden Bremsen und verlor dazu noch den dritten Gang, so dass Button sich wieder an seinem Teamkollegen vorbeischieben konnte und das Rennen als Vierter beendete.
Ein spannendes Duell boten über beinahe die gesamte zweite Rennhälfte die beiden Silberpfeil-Piloten. Nico Rosberg ging gleich in der ersten Runde an die Box und wechselte auf die harten Reifen. Nach dem regulären Stopp von Schumacher kam der knapp hinter seinem Teamkollegen auf die Strecke. Im Paarlauf absolvierten sie Runde um Runde wobei Rosberg gegen den mit den frischen Reifen schnelleren Schumacher hart verteidigte. Wenige Runden vor dem Ende dann verlor Rosberg ein Hinterrad und landete in den Reifenstapeln. Michael Schumacher wurde am Ende Sechster, sicher einer der besseren Grand Prix seit seinem Comeback.
Star des Rennens aber war Sauber-Pilot Kamui Kobayashi. Der Japaner entdeckte die Haarnadel als neue Überholstelle und setzte dort gleich vier erfolgreiche Überraschungsangriffe. Als er nach seinem späten Boxenstopp deutlich schneller als Teamkollege Heidfeld war, liess der Deutsche ihn passieren, so dass Kamui bei seinem Heim-Grand-Prix viel umjubelter Siebter wurde. Heidfeld landete nach einem guten Rennen einen Rang dahinter.
Sébastien Buemi im Toro Rosso sicherte sich den letzten WM-Punkt. Ebenfalls noch ins Ziel kam Timo Glock mit seinem Virgin auf Position 14, während Adrian Sutil mit einem Motorschaden ausschied.
