Formel 1: Nächste Verstappen-Strafe kommt

Alain Prost: Die Wahrheit über Daniel Ricciardo

Von Mathias Brunner
Alain Prost (Mitte) mit den 2019er Renault-Fahrern Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo

Alain Prost (Mitte) mit den 2019er Renault-Fahrern Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo

​Der Vertrag von Daniel Ricciardo bei Renault läuft aus. Es war davon die Rede, dass die Franzosen auf weitere Dienste des Australiers eine Option hätten. Was Renault-Chefberater Alain Prost dazu sagt.

Ende 2020 läuft der Vertrag von Daniel Ricciardo bei Renault aus. Vor kurzem hat Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer zur Karriere des Australiers gesagt: «Er muss sich fragen – wie sieht die Alternative aus? Zum ersten Mal in seiner Karriere wird er sehr gut bezahlt. Das willst du nicht so schnell aufgeben. Falls er aber von Renault weg will, dann sehe ich neben Ferrari nur noch McLaren als Möglichkeit.»

Renault-Teamchef Cyril Abiteboul hat zur Personalie Ricciardo festgehalten: «Wir wollen Daniel behalten, aber auf der richtigen Grundlage, auf einer Grundlage, die beide Parteien teilen. Es geht um das Projekt. Ich weiss, das ist jetzt eine Antwort und doch keine. Aber Vieles ist davon abhängig, was in der Saison 2020 passiert. Gelingt uns der erhoffte Fortschritt? Dürfen wir uns etwas mehr Selbstvertrauen erlauben als 2019? Passt er sich dem Team noch besser an? Wenn wir beide das Gefühl haben, das ist ein Projekt, dem man sich auf Dauer verschreiben kann, dann wieso nicht.»

Dem 42jährigen Pariser ist klar: Nicht alles bei den Verhandlungen mit Ricciardo liegt in der Hand der Franzosen. «Es ist uns völlig bewusst, dass man ihm den Hof machen wird. Wir würden uns gerne ein wenig Zeit lassen, um alle Faktoren zu durchleuchten. Aber ich habe auch Angst, dass vielleicht alles ganz schnell geht. Also müssen wir auch hellwach bleiben, damit uns keine Gelegenheit durch die Lappen geht. Wir haben natürlich längst angefangen, über die grossen Punkte zu sprechen, auch wenn es noch keine klaren Wünsche gibt.»

Daniel Ricciardo selber meint über Verhandlungen mit Renault: «Wir befinden uns in einer Pattsituation, es passiert nicht viel. Normalerweise laufen diese Gespräche nach einigen Rennen, aber derzeit gibt es nicht viel zu besprechen.»

Es war davon die Rede, dass der Werksrennstall von Renault auf die Dienste von Ricciardo eine Option ziehen könne. Doch nun schaltet sich auf dem französischen Bezahlsender Canal+ Renault-Chefberater Alain Prost in die Diskussion ein. Der vierfache Weltmeister sagt: «Ohne lange Umschweife – Daniel hat einen Vertrag bis Ende 2020, also ist er am Schluss des Jahres frei. Es gibt keine Option, wir haben es nicht in der Hand, ihn zu halten. Aber wir haben natürlich angefangen, mit ihm über die Zukunft zu reden.»

«Wenn wir 2021 wieder normal Rennen fahren können, dann werden wir das mit dem 2020er Auto machen, die Regeln bleiben wegen Corona aus Spargründen die gleichen. Das ist nicht ideal für uns. Gleichzeitig haben wir die Situation, dass sich auch in den Formeln 2 und 3 kein Rad dreht, also können wir unsere eigenen Junioren nicht einschätzen. Wir stehen da ein wenig still, aber das geht allen so.»

Daniel Ricciardo hat nicht ausgeschlossen, dass er eines Tages wieder für Red Bull Racing fahren könnte. Aber das sieht der 51fache GP-Sieger Prost anders: «Dort ist Max Verstappen so tief verankert, ich kann mir nicht vorstellen, dass Daniel dahin zurück will. Bleiben also Ferrari oder Mercedes, aber ob das eine Möglichkeit ist, weiss ich nicht. Die heutige Situation ist ein wenig schräg, aber wir gehen damit überaus offen um. Ich spüre, dass Daniel weitermachen will. Er hat sich damals für Renault entschieden, weil er mit uns Erfolg haben will. Unsere Gespräche verlaufen sehr positiv.»

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