Max Verstappen (Red Bull Racing): «Ich bin bereit»
Max Verstappen in seinem Rennsimulator, zuhause in Monaco
Es hätte ein richtiges Motorsportfest werden sollen: der erste Grosse Preis der Niederlande in Zandvoort seit 1985. Kein Zweifel, die Fans von Max Verstappen hätten aus der Rennstrecke in den Dünen der Nordsee ein Tollhaus gemacht.
So aber ist der 3. Mai 2020 gekommen und gegangen, und in Zandvoort hat sich kein Rad gedreht, denn auch die Niederlande befreit sich nur in kleinen Schritten aus den Schutzmassnahmen gegen den Virus SARS-CoV-2.
In der jüngsten Ausgabe von «Sport und Talk aus dem Hangar-7» bei ServusTV hat sich Max Verstappen aus Monte Carlo gemeldet. Der achtfache GP-Sieger sagt übers Zuhausebleiben in der Coronakrise: «Grundsätzlich bin ich gerne zuhause, also habe ich damit keine so grossen Probleme. Aber ich liebe den Rennsport, mehr als alles andere auf der Welt. Stattdessen trainiere ich intensiv und verbringe sehr viel Zeit in meinem Rennsimulator, der bei mir im Wohnzimmer steht.»
Gute Frage: Ist Max eigentlich auf der echten Rennstrecke oder in der Simulation stärker? Der 22jährige Niederländer sagt: «Im richtigen Formel-1-Auto bin ich besser. Ich liebe es, den Wagen am Limit zu balancieren, und dieses Renngefühl ist mit der Simulation letztlich nicht zu vergleichen. Aber natürlich hoffe auch ich, dass wir bald wieder in der richtigen Rennwelt antreten können.»
Die Formel 1 plant das Comeback der Königsklasse in Form von zwei Rennen auf dem Red Bull Ring, am 5. Juli und dann eine Woche danach am 12. Juli. Verstappen, WM-Dritter von 2019, meint: «Zwei Rennen auf dem Red Bull Ring, das wäre grandios. Ich fahre dort wahnsinnig gerne und konnte in den vergangenen beiden Jahren dort sehr gute Rennen zeigen.»
Um genau zu sein, hat der Red Bull Racing-Pilot den Grossen Preis von Österreich 2018 und 2019 gewonnen, zudem wurde er in der Steiermark 2016 Zweiter.
Was wir nicht erleben werden: Ein Meer aus Orange, wenn Tausende von Verstappen-Fans den WM-Lauf auf dem Red Bull Ring beleben. «Natürlich ist es schaden, wenn wir vor leeren Tribünen fahren werden», bedauert der 22jährige Max, «aber das Wichtige ist, dass wir überhaupt wieder fahren können, sobald es die Umstände erlauben.»
Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg hat Anfang 2016 festgehalten: «Ich glaube, weniger Rennen erhöhen das Element der Unwägbarkeit. Oder anders gesagt – das Glück spielt eine grössere Rolle. Ich habe immer gesagt, dass Max Verstappen und Red Bull Racing-Honda in diesem Jahr Mercedes gewaltig auf den Wecker gehen und ein Wörtchen um den Titel mitreden können. Mercedes wird sich wirklich strecken müssen. Ich glaube – wenn wir eine kürzere Saison haben, dann werden die Chancen von Max noch grösser.»
Verstappen selber meint dazu: «Normalerweise legen wir im Verlauf einer Saison eher zu und sind in der zweiten Jahreshälfte stärker. Ich hoffe, wir können diesen Sprung schon zum Saisonbeginn machen. Bei den Wintertests in Barcelona hatte sich der Wagen gut angefühlt. Mal sehen, wie es läuft, wenn wir endlich wieder fahren können. Ich bin jedenfalls bereit!»