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Vettel-Nachfolge bei Ferrari: Nur Frage des Geldes?

Von Mathias Brunner
Mattia Binotto und Sebastian Vettel bei den Wintertests 2020 in Spanien

Mattia Binotto und Sebastian Vettel bei den Wintertests 2020 in Spanien

​Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sorgt vor, falls die Verhandlungen mit Sebastian Vettel scheitern sollten. Geht es am Ende beim zweiten Ferrari-Fahrer neben Charles Leclerc nur ums Geld?

Ich kaufe das Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ab, wenn der Italiener sagt: «Sebastian Vettel ist für uns erste Wahl, wenn es um den zweiten Wagen neben Charles Leclerc ab 2021 geht.» Was der in Lausanne geborene Ferrari-Steuermann nicht sagt: Aber nicht um jeden Preis.

Seit Wochen wird in Italien als offenes Geheimnis herumgereicht: Eine erste Offerte für den vierfachen Weltmeister Sebastian Vettel bestand aus einem Einjahresvertrag für die Saison 2021, angeblich für für ein Salär von 10 Millionen Dollar, das wäre ein Drittel des bisherigen Jahresverdienstes des Heppenheimers. Vettel soll dankend abgelehnt haben. Zweite Offerte von Binotto: Ein Abkommen für 2021 und 2022, aber noch immer für 10 Millionen.

Ex-GP-Pilot Marc Surer sagt: «Der laufende Vertrag von Sebastian ist überaus lukrativ, doch ihm sollte klar sein, dass er eine Einbusse hinnehmen muss, sofern er bei Ferrari weitermachen will.»

RTL-Sportreporter Florian König gab zu bedenken: «Wir wissen alle nicht genau, ob diese kursierenden Zahlen stimmen. Bei Sebastian hängt es einfach daran, wie viel Spass er hat und wie erfolgreich er sein kann. Ich glaube, die Laufzeit eines neuen Vertrags interessiert ihn mehr als die Gehaltszahl. Generell muss sich das Lohngefüge durch die Coronakrise nach unten korrigieren. Gehälter in Höhe von dreissig Millionen Dollar werden nicht mehr drinliegen.»

Vielleicht gibt letztlich das Gehalt vor, wer 2021 im Ferrari sitzt, sollte Sebastian Vettel nicht einwilligen. Auf der Ferrari-Wunschliste stehen ganz oben Daniel Ricciardo und Carlos Sainz. Nur Träumer glauben an eine Chance für Antonio Giovinazzi.

Auf dem Papier ist der siebenfache GP-Sieger Daniel Ricciardo die scheinbar bessere Wahl. Marc Surer: «Ricciardo weiss, wie man Rennen gewinnt. Er ist reif genug, Situationen richtig einzuschätzen, und wenn sich eine Chance auf den Sieg bietet, dann schlägt er zu, das hat er mehrfach bewiesen.»

Aber war da nicht einmal von einem Vorvertrag für Daniel die Rede gewesen, bevor Ferrari dann Leclerc holte? Dem damaligen Red Bull Racing-Piloten Ricciardo wurde unterstellt, zu viel Geld verlangt zu haben. Daniel hat das 2018 dementiert: «Ich hätte von Ferrari mehr Interesse erwartet. Aber irgendetwas ist passiert, ich weiss auch nicht. Wer behauptet, dass ich zu viel Geld verlangt hätte, der lügt.»

Inzwischen ist Ricciardo Renault-Fahrer, mit einem Gehalt in Höhe vom Jahresverdienst Vettels bei Ferrari. Marc Surer: «Zum ersten Mal in seiner Karriere wird Daniel sehr gut bezahlt. Das willst du nicht so schnell aufgeben.»

Die logische Schlussfolgerung bei Ferrari: Wenn Vettel pro Jahr nur noch 10 Millionen Dollar geboten werden, dann wird Ricciardo kaum ein besseres Angebot erhalten. Mit dieser Logik würde Carlos Sainz auf die Pole-Position rücken. Ob nun bei der Frage «Verlängert Vettel?» oder bei «Ricciardo oder Sainz?» – es scheint beide Male aufs Geld hinauszulaufen.

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