Toto Wolff über Niki Lauda: «Er hat sich nie beklagt»
Toto Wolff und Niki Lauda
Toto Wolff beginnt seine Gedanken an Niki Lauda mit einer rhetorischen Frage: «Was habe ich von Niki alles lernen können? Aus persönlicher Perspektive – niemals aufgeben. Frage nicht um Verständnis, sondern erledige die Dinge! Niki hat sich nie beklagt. Auch dann nicht, wenn er Schmerzen hatte oder Anstrengungen überwinden musste, er hat das einfach geregelt. Wie er mit den Knüppeln umgegangen ist, die ihm das Leben zwischen die Beine geworfen hat, das finde ich sehr beeindruckend.»
«Mit den Jahren hat sich unsere Freundschaft vertieft, und wir haben vom Anderen gelernt, denn wir waren in vielen Belangen verschieden. Ich vermisse meinen Sparring-Partner, meinen Resonanzboden, meinen Freund. Er stand in einer feindseligen Landschaft immer an meiner Seite.»
«Wenn ich zurückdenke, dann ist mir eines am stärksten in Erinnerung geblieben: Niki hat nie gejammert, ganz egal, was alles auf ihn zugekommen ist. Das finde ich bewundernswert.»
«Niki hat mich jeden Tag inspiriert, mit dieser Unverwüstlichkeit, mit dieser Dehnbarkeit, mit dieser Gabe, sich immer wieder neu zu erfinden.»
«Niki Lauda wurde Rennfahrer, dann stampfte er eine Fluggesellschaft aus dem Boden, er wurde ein zweites Mal Formel-1-Pilot, von dort ging es wieder zurück ins Fluggeschäft, und am Ende war er Aufsichtsrats-Vorsitzender des Mercedes-GP-Rennstalls. Also wenn das keine umwerfende Karriere ist.»
Die Heimatstadt Wien war nicht das Einzige, das Niki Lauda und Toto Wolff verbunden hat: «Da gab es bei allen Unterschieden auch viele Ähnlichkeiten. Ich bin ein Mensch, der nie zurückblickt. Ergebnisse, die hinter uns liegen, interessieren mich einfach nicht mehr. Und ihm ging das auch so. Es zählt nur das Heute und das Morgen. Ich wünschte, er wäre noch da. Ich habe meinen Geschäftspartner verloren, meinen Reisegefährten, meinen Coach. Alle in unserem Rennstall vermissen ihn sehr.»