Dr. Helmut Marko: «Niemand muss sich fürchten»
Dr. Helmut Marko 2019 in Hockenheim mit Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner (links) und Max Verstappen
Zum ersten Mal in 70 Jahren Formel 1 wird der Saisonauftakt wegen der Corona-Pandemie in Österreich stattfinden. Schauplatz für diese Racing-Premiere ist am 5. und 12. Juli der Red Bull Ring in Spielberg im steirischen Aichfeld.
In der ORF-Sendung «Sport am Sonntag» sprach Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko (77) über Details rund um dieses Projekt. «Es muss sich in der Gegend niemand fürchten», erklärt Marko. «Alle, die hier einreisen, werden getestet. Jedes Team hat ungefähr 50 Prozent Reduzierung der Leute vorgenommen. Diese etwa 80 Leute werden schon vor der Anreise getestet. Zum Beispiel bei AlphaTauri und Red Bull Racing. Bei AlphaTauri ist das schon passiert, bei Red Bull Racing wird dann das Werk am 1. Juni wieder aufgesperrt.»
Für den Fall, dass es während des Events positive Fälle gibt, wird vorgesorgt. «Es gibt mehrere so genannte Isolationsstationen, wenn sich ein Verdacht ergeben sollte. Das restliche Team wird zudem massiv untersucht. Es wird alles getan, um neue Infektionen zu verhindern.»
Zu eventuellen Problemen bei der Anreise der Crews aus ihren Ländern sagt Marko: «Niemand ausser dem Formel-1-Tross wird mit derartig engmaschigen Kontrollen einreisen. Jeder wird hier wegen den zwei Rennen kontinuierlich getestet und hat somit alle Daten für die Reise. Dazu ist jedes Team in einem eigenen Hotel untergebracht. Mit all diesen Maßnahmen ist ein höchstes Maß an Sicherheit gegeben. Das Konzept ist beispielgebend für die restlichen Events, die noch kommen werden.»
Ursprünglich gab es die Idee, die beiden Rennen in Spielberg in einem kürzeren Abstand abzuhalten. Marko klärt auf: «Wir wollten das ursprünglich tatsächlich so machen. Aber die Fernsehanstalten haben auf Sonntags-Veranstaltungen bestanden.»
Marko verrät zu den Kosten der Covid-19-Tests: «Es gibt ein Abkommen zwischen Formula One Management und dem Projekt Spielberg. Grob gesagt: Alles, was die Formel 1 betrifft und den Begleit-Tross, wird von der FOM übernommen. Der Rest wie Streckenposten und Hospitality wird vom Projekt Spielberg gemacht.»
Marko erklärt, er könne sich mittlerweile auch Zuschauer vorstellen: «Es ist im Moment so viel in Bewegung. Die Geisterrennen-Regel kam ja noch aus einer frühen Zeit. Warten wir ab, was noch passieren kann. Sollte sich die Entwicklung weiter so positiv darstellen, warum nicht? Es waren 30.000 Fans aus den Niederlanden angesagt. Das wäre ein großer Faktor.»
Der neunfache GP-Sieger Max Verstappen wurde per Skype aus Monaco zugeschaltet. «Ich mache mir keine Sorgen um meine Gesundheit. Alles wird für uns gut vorbereitet sein.»