Flavio Briatore: Fernando Alonso entgiftet und bereit
Fernando Alonso und Flavio Briatore wurden 2005 und 2006 mit Renault Formel-1-Weltmeister
Ende 2018 hat Fernando Alonso der Formel 1 auf Wiedersehen gesagt. Aber der Spanier hat immer betont, dass eine Rückkehr möglich sei – sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Sein früherer Wegbegleiter Flavio Briatore, jahrelang Manager Alonsos und Renault-Teamchef, glaubt – das Timing stimmt.
Der 70jährige Briatore geht davon aus: Die Chance ist gross, dass Alonso zum dritten Mal für Renault fährt, nach seiner Zeit im Rennstall aus Enstone 2003 bis 2006 sowie 2008/2009. In der Gazzetta dello Sport sagt Briatore: «Fernando ist motiviert. Ein Jahr ausserhalb der Formel 1 hat ihm gut getan, er ist entgiftet, ich empfinde ihn als abgeklärt und bereit, um in die Königsklasse zurückzukehren.»
Alonso selber hielt fest: «Ich habe immer gesagt, dass eine Formel-1-Rückkehr möglich ist, wenn die neuen Rennwagen kommen. Diese Autos begünstigen besseren Sport, und solche Renner würde ich gerne fahren, um mich mit meinen Gegnern zu messen.»
Diese Rennwagen kommen allerdings erst 2022 – aus Spargründen werden die Rennställe in der Saison 2021 jene Chassis nochmals einsetzen, mit welchen sie 2020 fahren.
McLaren-CEO Zak Brown hat Alonso jahrelang aus der Nähe erlebt. «Aus Sicht von Renault müsste niemand lange überlegen, ob Alonso verpflichtet werden soll, diese Frage beantwortet sich doch von selber. Ich frage mich eher, ob der Hunger von Fernando gross genug ist, um sich erneut auf eine vielleicht drei Jahre währende Reise zu machen, um am Ende ein siegfähiges Auto zu haben.»
Anfang Mai hatte Alonso in El Mundo erklärt, dass seine Pläne für 2021 so gut wie feststehen. «Ich weiss mehr oder weniger, was ich in der kommenden Saison machen werde», meinte Alonso. «Ich kann aber momentan nicht mehr dazu sagen.»
Der 32fache GP-Sieger will in diesem Jahr nochmals versuchen, das Indy 500 zu gewinnen. Eine volle IndyCar-Saison hat er ausgeschlossen. «Das würde eine sehr gründliche Vorbereitung und viel Hingabe erfordern. Schon das Indy 500 verlangt einem alles ab. Ich kann mir eine komplette Saison in Amerika nicht vorstellen.»
Die Formel 1 sieht Alonso als unerledigtes Geschäft. «Ich hätte in den letzten Jahren meiner GP-Karriere mehr Erfolg verdient. Im Museum von Oviedo stehen all diese Formel-1-Trophäen – es wirkt seltsam, dass zuletzt keine mehr dazugekommen sind.»