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Neues Rätsel Racing-Raritäten: Grosse Fussstapfen

Von Mathias Brunner
Wir zeigen in der jüngsten Folge unseres Rätsels «Racing-Raritäten» einen Piloten, der in sehr grosse Fussstapfen treten musste. Wer ist hier zu sehen? Wo und wann ist diese Aufnahme entstanden?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Lösung vom letzten Mal: Der US-Amerikaner Sam Posey mit einem Surtees TS9B-Ford beim Grossen Preis der USA 1972 in Watkins Glen, Posey wurde Zwölfter.

Der in New York City geborene Sam Posey war einer der vielseitigsten Rennfahrer aus den USA. In der hart umkämpften TransAm-Serie konnte er es mit jedem Gegner aufnehmen – und wir reden hier von Piloten des Kalibers Dan Gurney, Parnelli Jones, Mark Donohue oder Jim Hall. Posey fuhr als echter Allrounder auch beim Indy 500 (Fünfter 1972, so wie in Pocono im gleichen Jahr), in Le Mans, in Sebring oder Daytona, bei NASCAR-Rennen und nahm an zwei USA-GP teil, jeweils für John Surtees 1971 und 1972.

1971 wurde der gelernte Architekt Gesamdritter der nordamerikanischen Formel 5000, ein Jahr später Zweiter. 1975 gewann er an der Seite von Hans-Joachim Stuck, Brian Redman und Allan Moffat mit einem BMW 3.0 CSL in Sebring.

In Le Mans 1971 wurde er Gesamtdritter, mit seinem Landsmann Tony Adamovicz in einem Ferrari 512M von NART, hinter den beiden Porsche von Helmut Marko und Gijs van Lennep sowie Richard Atwood und Herbert Müller.

Posey wurde von NART (North American Racing Team) wiederholt aufgeboten, auch bei Einsätzen des kaum zu bändigenden, anfälligen CanAm-Renners 712P der Italiener. Sam bewegte den Wagen zwei Mal, 1972 und 1974. Als das Bremspedal 1974 schlagartig zum Bodenblech durchfiel, zog er sich einen gebrochenen Knochen im Fuss zu, der Wagen wurde daraufhin im Rennen vom Briten Brian Redman bewegt. Der Engländer schied im Rennen aus.

NART-Chef Luigi Chinetti hatte den Wagen dem Werksteam abgekauft, der Renner basierte auf dem Ferrari 512S mit Chassisnummer 1010. Der Siebenliter-V12-Motor leistete 720 PS bei 8000/min. Der Wagen errang nur einen Sieg – mit Arturo Merzario bei einem mässig besetzten Sportwagenrennen in Imola.

Es war das zweite Mal, dass Posey mit dem Wagen schlechte Erfahrungen machte: Zwei Jahre zuvor fand er das Handling des Wagens katastrophal, zudem blieb ständig das Gas offenstehen, daraufhin verzichtete er dankend.

Nach Abschluss seiner Rennkarriere wurde Posey ein beliebter Rennexperte für die TV-Station ABC. Seine Autobiographie «The Mudge Pond Express» gilt als herausragendes Werk unter Büchern von Rennfahrern.

Sam Posey, heute 76, wandte sich nach dem Rennsport wieder vermehrt seiner dritten Leidenschaft, der Malerei zu (die zweite sind Modelleisenbahnen). 1995 ist er an Parkinson erkrankt. 2016 wurde er in die Motorsport Hall of Fame of America aufgenommen. Die Start/Ziel-Gerade der Rennstrecke von Lime Rock wurde nach ihm benannt.

Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer trat in sehr grosse Fussstapfen und konnte sie nie ausfüllen – was nur teilweise seine Schuld war.

Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer war an der Schreibmaschine so geschickt wie am Rennlenkrad.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

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