Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton: Kopfschmerzen
Sebastian Vettel und Christian Horner
Ende 2020 trennen sich die Wege von Sebastian Vettel und Ferrari. Was wird dann aus dem Heppenheimer? Sucht er ein Cockpit, um Rennen gewinnen zu können, kann es nur Mercedes geben. Es ist nicht anzunehmen, dass Aston Martin (heute Racing Point) oder Renault 2021 um Podestränge kämpfen. Bliebe darüber hinaus nur noch der Rücktritt.
Der Engländer Christian Horner hat bei Red Bull Racing jahrelang mit Vettel gearbeitet, gemeinsam wurden von 2010 bis 2013 vier WM-Titel in Serie erobert. Der 46jährige Horner hat in einem Podcast der Formel 1 mit seinem früheren Fahrer David Coulthard (49) geplaudert, dabei ging es auch um die Zukunft von Vettel. Horner sagt: «Sebastian ist ein scharfsinniger Denker. Ich bin sicher, er denkt lang und breit über die heutige Lage nach.»
«Was Vettel in seiner Karriere erreicht hat, das ist phänomenal. Wenn er zum Schluss kommt, dass er kein konkurrenzfähiges Auto mehr bekommt, dann könnte er den Helm an den Nagel hängen. Oder eine Auszeit nehmen.»
«Sebastian ist noch immer jung, Anfang der 30er, er ist weiterhin unfassbar schnell. Vielleicht wird Mercedes ja von den Kopfschmerzen gereizt, ihn und Lewis Hamilton im gleichen Team zu haben. Das wäre für uns alle fabelhaft. Wenn ich die Situation aus Team-Perspektive betrachte, dann wäre das eine gewaltige Aufgabe. Aber er ist ein grosser Fahrer.»
«Letztlich können wir ihm nur alles Gute wünschen. Ich finde, die Formel 1 wäre schlechter dran ohne Sebastian Vettel. Aber unterm Strich werden wir seine Entscheidung respektieren müssen.»
Horner hat in seiner Karriere keinen Fahrer getroffen, der so detailliert über seinen Job nachgedacht hat. Ein Beispiel: «Alleine die Nachbesprechung eines Rennens nahm jeweils gute zwei Stunden in Anspruch. Nach dreissig Minuten waren wir ungefähr bei Ende der Einführungsrunde und der Funktion der Trinkflasche. Es ist schlicht unglaublich, in welchen Einzelheiten er sich an jedes Detail des Rennens erinnern konnte, wie sich das Auto benahm, was die Reifen machten. Das war selbst für unsere Leute ab und an zu viel Information. Aber es hat sich immer gelohnt, so lange zusammen zu sitzen, weil wir immer etwas gefunden haben, wo wir noch zulegen können.»