Alex Zanardi im Koma: Aufwachphase ist eingeleitet
Alex Zanardi
Der italienische Rennfahrer und Handbike-Athlet Alessandro «Alex» Zanardi liegt weiter im künstlichen Koma im Krankenhaus Santa Maria alle Scotte von Siena. Drei Mal musste der am 19. Juni mit dem Handrad schwer gestürzte Italiener schon operiert werden; noch am gleichen Abend nach dem schlimmen Unfall, zehn Tage später sowie Anfang Juli.
Chirurgie-Chef Paolo Gennaro sagte damals: «Der Eingriff wurde von einem Team aus erfahrenen Mund-, Kiefer und Gesichts-Chirurgen durchgeführt. Das Ziel bestand darin, den Gesichtsschädel zu rekonstruieren und Bereiche zu stabilisieren, die bei dem Unfall am 19. Juni schwer verletzt worden waren. Die Operation war vom fachübergreifenden Team, das sich um den Athleten kümmert, geplant gewesen, es handelt sich also nicht um eine Notoperation. Der Eingriff erlaubt eine Fortführung des Therapieprogramms.»
Nun beginnt gemäss Professor Sabino Scolletta eine überaus heikle Phase: Indem die Zufuhr von Medikamenten verringert wird, beginnt eine Aufwachphase. «Es wird ein paar Tage dauern, um abschätzen zu können, wie sich das auf den Patienten auswirkt. Die Parameter in Sachen Herz/Kreislauf sowie Stoffwechsel sind stabil, aber das neurologische Bild bleibt ernst, daher bleiben wir punkto Prognose verhalten. Wir werden in der nächsten Woche erneut über den Zustand des Patienten informieren.»
In den kommenden Tagen werden die Ärzte Anhaltspunkte dafür erhalten, ob Zanardi wie erhofft langsam aufwacht und ob er von bleibenden Schäden verschont bleibt. Neurochirurg Dr. Giuseppe Oliveiri hatte dazu gesagt: «Zanardi wurde mit schweren Schädelverletzungen eingeliefert. Wie es um seinen Zustand bestellt ist, werden wir erst dann wissen, wenn er aufwacht.»
Die Sportgemeinde bangt also weiter um den 53jährigen Alex Zanardi. Der Italiener hatte am 19. Juni bei Pienza die Kontrolle über sein Handbike verloren, in einer schwierigen Kurve der Staatsstrasse 146, und prallte in einen Lastwagen. Der seit 2001 nach einem IndyCar-Unfall beinamputierte Athlet zog sich schwere Gesichts- und Schädelverletzungen zu. An seinem Bett wachen seine Ehefrau Daniela, sein Sohn Niccolò und seine Mutter Anna.