2. Training: Hamilton top, Vettel mit Motor-Sorgen
Lewis Hamilton war im 2. freien Training auf dem Silverstone Circuit der Schnellste
Die Aussentemperatur kletterte bis zum Start des zweiten freien Training zum Jubiläumsrennen in Silverstone auf 30,6 Grad Celsius, die Piste hatte sich auf knapp 42 Grad aufgeheizt, als sich die GP-Stars wieder auf die Strecke wagen durften. Wirklich eilig hatte es aber keines der Teams, schliesslich hatten sie schon beim ersten Silverstone-Rennen in der Vorwoche eifrig Daten für die Abstimmung sammeln können. Und den weichen C4-Reifen, der im Grossbritannien-GP nicht zum Einsatz gekommen war, hatten sie im ersten freien Training bereits ausgiebig testen können.
Die Ersten, die sich auf der heissen Piste zeigten, waren die Haas-Piloten Kevin Magnussen und Romain Grosjean, sowie AlphaTauri-Pilot Daniil Kvyat, Renault-Abschiedskandidat Daniel Ricciardo, Alfa Romeo-Urgestein Kimi Räikkönen und dessen Teamkollege Antonio Giovinazzi, der die erste Session verpasst hatte, weil er seinen Dienstwagen Testfahrer Robert Kubica hatte überlassen müssen.
Mit 1:27,468 min reihte sich Kvyat auf den Medium-Reifen auf dem ersten Platz vor Ricciardo ein, der seinerseits auf der harten Mischung unterwegs war. Lance Stroll, der im rosa Racing-Point-Renner auf den weichen Reifen ausrückte, verdrängte den Russen aber bald von der Spitzenposition, nur um kurz darauf selbst von Nico Hülkenberg auf Platz 2 verwiesen zu werden.
Doch auch für den Deutschem, der für Sergio Pérez einspringt, bis dieser wieder einen negativen Covid-19-Test vorweisen kann, währte das Glück nicht lange. Denn bald darauf machten sich die Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas und Lewis Hamilton auf die Zeitenjagd. Ersterer war auf den mittelharten Reifen unterwegs und setzte sich mit 1:25,917 min durch. Der sechsfache Weltmeister gab hingegen auf den weichen Reifen Gas und schaffte es mit sechs Tausendsteln Vorsprung auf die erste Position.
Starke Runde von Daniel Ricciardo
Auch das Red Bull Racing-Duo Max Verstappen und Alex Albon rückte daraufhin auf den mittelharten Reifen aus, wobei der Niederländer mit einer halben Sekunde Rückstand auf die Bestmarke die bis dato drittschnellste Runde drehte. Albon musste sich hingegen mit der siebten Position begnügen, er blieb sieben Zehntel langsamer als sein Teamkollege.
Während die Renault-Piloten Ricciardo und Esteban Ocon auf den harten Reifen ihre Runden drehten, setzte sich Bottas an der Spitze durch. Auf den weichen Reifen schaffte er es 0,129 sec schneller als der Titelverteidiger um den Silverstone-Kurs. Bei Ferrari behielt auf den weichen Reifen Charles Leclerc die Nase vorn. Er belegte nach seinem ersten Versuch den sechsten Platz, während Vettel vorerst mit Position 11 Vorlieb nehmen musste, er blieb fast vier Zehntel langsamer als der Monegasse.
Doch noch blieb den GP-Stars fast eine Stunde Zeit, um sich zu verbessern, und Hamilton tat dies auf den Medium-Reifen auch. Der Brite übernahm mit 1:25,606 min und 0,176 sec Vorsprung auf seinen Teamkollegen die Spitzenposition. Dahinter reihte sich kurz vor Anbruch der letzten halben Trainingsstunde Ricciardo ein, der auf der weichen Mischung Gas gab. Auf die Bestzeit von Hamilton fehlten ihm mehr als acht Zehntel.
In der Folge konzentrierten sich die Teams auf die Longruns, um herauszufinden, wie sich die Reifen mit viel Sprit im Tank verhalten. Die meisten wählten dafür die mittelharten oder weichen Reifen, nur Renault war wieder mit der harten Mischung beschäftigt. Kurz vor dem Ende wurde es noch einmal aufregend, weil Vettel plötzlich im Schleichgang unterwegs war. Der Antriebsstrang in seinem Ferrari verabschiedete sich und der Deutsche legte eine lange Ölspur, bevor er seinen Dienstwagen am Streckenrand abstellte.
Der Rest der Fahrer wurde in der Folge durch das virtuelle Safety-Car eingebremst. So blieb es bei Lewis Hamiltons Bestzeit von 1:.25,606 min. Bottas, Ricciardo, Verstappen, Stroll, Hülkenberg, Leclerc, Lando Norris, Carlos Sainz und Esteban Ocon komplettierten die Top-10. Dahinter belegten Albon, Kvyat, Pierre Gasly, Vettel, Grosjean, Räikkönen, Magnussen, Nicholas Latifi und Antonio Giovinazzi die weiteren Ränge.
2. Training, Silverstone 2
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:25,606 min
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +0,176 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +0,815
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,831
5. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +0,895
6. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +1,140
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,206
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1,261
9. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,312
10. Esteban Ocon (F), Renault, +1,322
11. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1,354
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,396
13. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,522
14. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,592
15. Romain Grosjean (F), Haas, +1,688
16. George Russell (GB), Williams, +1,714
17. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1,929
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,976
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,077
20. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +2,349
Formel-1-WM nach 4 Läufen
Fahrer
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 88 Punkte
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 58
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 52
4. Lando Norris (GB), McLaren, 36
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 33
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, 26
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, 22
8. Lance Stroll (CAN), Racing Point, 20
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, 20
10. Carlos Sainz (E), McLaren, 15
11. Esteban Ocon (F), Renault, 12
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 12
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 10
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, 2
15. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri, 1
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1
17. Nicholas Latifi (CAN), Williams, 0
18. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, 0
19. George Russell (GB), Williams, 0
20. Romain Grosjean (F), Haas, 0
Marken
1. Mercedes 146 Punkte
2. Red Bull Racing 78
3. McLaren 51
4. Ferrari 43
5. Renault 32
6. Racing Point 27 (42)*
7. AlphaTauri 13
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0
* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung