Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Ferrari-Junior Mick Schumacher Schnellster in England

Von Mathias Brunner
Mick Schumacher

Mick Schumacher

​Erstes Training zum zweiten Formel-2-Hauptrennen von Silverstone. Ferrari-Nachwuchsfahrer Mick Schumacher zeigt eine starke Leistung – Bestzeit auf der Traditionsstrecke.

Mick Schumacher hatte aus dem ersten Silverstone-Wochenende zu wenig gemacht: Im Hauptrennen vom 1. August war er mit nachlassenden Reifen bis auf Rang 9 zurückgereicht worden, im Sprit wurde der Ferrari-Junior nur 14, weil ein strategischer Schachzug in die Hose ging. Das war zu wenig, um vom neunten Zwischenrang im Formel-2-Klassement wegzukommen.

Mick fand: «Im Sprint versuchte ich so gut wie möglich, die Reifen am Leben zu erhalten. Wir haben wegen der Safety-Car-Phase alles auf eine Karte gesetzt und kurz vor Schluss weiche Reifen abgeholt. Aber das Risiko hat sich nicht gelohnt.»

Mick steht unter Druck. Nach dem ersten Formel-2-Jahr 2019 (Gesamtrang 9) besteht das Ziel für 2020 darin, um Siege und Titel mitzureden. Aber nach acht von bislang 20 geplanten Läufen beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Robert Shwartzman schon 40 Punkte.

Schlimmer noch: Mick muss sich gegen starke Konkurrenz aus dem Ferrari-Kader durchsetzen, die alle auf einen Platz bei Alfa Romeo 2021 in der Formel 1 schielen – der Russe Robert Shwartzman, der Engländer Callum Ilott (gegenwärtig Zweiter), der junge Schumacher und auch Marcus Armstrong (derzeit Elfter).

Ein gutes zweites Silverstone-Wochenende ist also Pflicht, und das Fundament zu einem guten Hauptrennen wird mit Dauerläufen im freien Training gegossen. Dazu haben die Formel-2-Fahrer jeweils 45 Minuten Zeit, bevor es am Freitagabend in die Qualifikation geht (ab 18.00 Uhr).

Schnellster nach einer Viertelstunde: Mick Schumacher an der Spitze, zwei Zehntelsekunden vor dem indischen Red Bull-Nachwuchsfahrer Jehan Daruvala, während Giuliano Alesi von der Bahn kreiselte, aber weitermachen konnte. Weniger später verbesserte sich Shwartzman auf Rang 2, vor Yuki Tsunoda (Red Bull-Junior) und dem Engländer Jack Aitken.

Nach dreissig Minuten verabschiedete sich der Motor im Wagen von Marino Sato mit einem Feuerball. Gemäss Reglement lief die Uhr weiter. Die flinken Streckenposten schoben den Trident-Rennwagen weg, aber der Japaner hatte am Eingang zur Start/Ziel-Passage eine stattliche Ölspur gelegt.

Als die Bahn wieder freigegeben war, gab es kam mehr Verbesserungen, Schumacher behielt seine Führung. Das macht Mumm fürs Abschlusstraining.

1. Training Formel 2, Silverstone
1. Mick Schumacher (D), Prema Racing, 1:39,783 min
2. Louis Delétraz (CH), Charouz Racing System, +0,031 sec
3. Dan Ticktum (GB), DAMS, +0,201
4. Robert Shwartzman (RU), Prema Racing, +0,261
5. Sean Gelael (RI), DAMS, +0,369
6. Yuki Tsunoda (J), Carlin, +0,406
7. Jack Aitken (GB), Campos Racing, +0,469
8. Jehan Daruvala (IND), Carlin, +0,497
9. Guanyu Zhou (RCH), Uni-Virtuosi Racing, +0,500
10. Christian Lundgaard (DK), ART Grand Prix, +0,527
11. Callum Ilott (GB), Uni-Virtuosi Racing, +0,565
12. Luca Ghiotto (I), Hitech Grand Prix, +0,567
13. Nikita Mazepin (RU), Hitech Grand Prix, +0,587
14. Marcus Armstrong (NZ), ART Grand Prix, +0,709
15. Pedro Piquet (BR), Charouz Racing System, +0,816
16. Nobuharu Matsushita (J), MP Motorsport, +0,863
17. Felipe Drugovich (BR), MP Motorsport, +1,272
18. Giuliano Alesi (F), BWT HWA Racelab, +1,513
19. Marino Sato (J), Trident, +1,585
20. Artem Markelov (RU), BWT HWA Racelab, +1,768
21. Roy Nissany (IL), Trident, +1,929
22. Guilherme Samaia (BR), Campos Racing, +2,933

Formel 2, Stand nach 8 von 20 Rennen
1. Shwartzman 81 Punkte
2. Ilott 73
3. Lundgaard 69
4. Mazepin 58
5. Ticktum 57
6. Zhou 51
7. Delétraz 46
8. Drugovich 45
9. Schumacher 41
10. Tsunoda 39
11. Armstrong 34
12. Ghiotto 27
13. Daruvala 18
14. Matsushita 9
15. Aitken 8
16. Alesi 8
17. Gelael 3
18. Nissany 1
19. Piquet 0
20. Markelov 0
21. Sato 0
22. Samaia 0

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