Lewis Hamilton zu Mercedes-Vertrag: «Mir ist unwohl»
Lewis Hamilton
Der Finne Valtteri Bottas hat bei Mercedes einen neuen Vertrag unterzeichnet. Logische Frage: Wann tut das auch Lewis Hamilton? Der WM-Leader sagt: «Wenn so viele Menschen Sorgen haben, vielleicht keinen Job, dann ist mir unwohl, in dieser Zeit einen fetten Vertrag auszuhandeln. Ich finde einfach, das steht für mich im Moment nicht im Vordergrund.»
«Fest steht, dass ich mit dem Team weitermachen will, und wir können uns auch später noch zusammensetzen, um das zu erledigen. Ich rede mit niemand anders. Wir haben gemeinsam ein neues Kapitel aufgeschlagen, wie wir uns besser darüber ein Bild machen können, was Vielfalt wirklich bedeutet. Ich bin begeistert davon, welche Möglichkeiten sich mit Mercedes-Benz auf diesem Gebiet eröffnen. Es wird der Punkt kommen, an dem wir alles erledigen. Ich mach mir da keinen Druck.»
Hamilton zur Vertragsverlängerung von Bottas: «Konstanz ist in einem Team immer etwas Gutes. Valtteri hat auf den Rennstall einen sehr positiven Einfluss. Er ist vertrauenswürdig und macht auf der Rennbahn einen tollen Job. Er ist ein echter Mannschaftsspieler.»
2020 ist keine Saison wie jede andere für Lewis Hamilton. Er kann zum siebten Mal Weltmeister werden, wie Michael Schumacher. Er kann den Rekord von Schumi mit 91 GP-Siegen brechen. Aber Rekorde scheinen für den Engländer weit in den Hintergrund zu rücken, wenn es darum geht, sich für die Rechte der Menschen einzusetzen.
Lewis sagt weiter: «Dies ist das wichtigste Jahr meines Lebens. Weil eben so viel passiert, weit über den Rennsport hinaus. Der Kampf um den nächsten Titel verläuft anders als in Jahren zuvor, als uns Red Bull Racing oder Ferrari direkt im Nacken sassen.»
«Das ist ein besonderes Jahr wegen des Kampfes gegen Rassismus und für Gleichheit. Ich finde es aufregend und motivierend, dass wir etwas bewegen.»
Es ist viel darüber diskutiert worden, welche Formel-1-Fahrer bei den Aktionen gegen Rassismus ins Knie fallen oder das eben nicht wollen. Wird da die generelle Botschaft nicht ein wenig verwässert? Lewis sagt dazu: «Auch in anderen Sportarten werden Black Lives Matter-Shirts getragen, und Athleten völlig unterschiedlicher Herkunft fallen ins Knie. Andere verzichten auf diese Geste. Aber sie unterstützen die richtige Sache dennoch. Und in der Formel 1 ist das auch so. Man muss den Menschen schon die Freiheit lassen, ihre Verbundenheit so zu zeigen, wie das für sie stimmt.»