Pirelli und Formel 1: Rezept gegen Reifenschäden
Die Fahrer legen Pistengrenzen oft etwas grosszügig aus
Reifenschäden an den Fahrzeugen von Valtteri Bottas, Carlos Sainz und Lewis Hamilton, Schnitte in den Reifen zahlreicher Fahrer, die über starke Vibrationen geklagt hatten – es musste etwas geschehen nach diesem britischen Grand Prix 2020.
Pirelli-Rennchef Mario Isola kam zum Schluss: Es gibt kein strukturelles Problem mit den Mailänder Walzen, vielmehr führte der ungewöhnliche Rennverlauf mit Einsatz des Safety-Cars dazu, dass einige Piloten länger als geplant auf dem harten Reifen unterwegs waren.
In Kombination mit Autos, die mehr als eine Sekunde schneller geworden sind, gemessen an 2019, wurden die Reifen schlicht zu sehr strapaziert. Gemäss Pirelli sind Trümmerteile nicht die Ursache der Reifenschäden.
Nun wird beim zweiten Silverstone-GP durchs Band mit weicheren Mischungen gefahren, was die Aufgabe für Teams und Fahrer noch schwieriger macht. Pirelli und die Formel 1 haben daher gehandelt, um Schäden wie im britischen Grand Prix zu verhindern.
Pirelli wird höhere Reifendrücke vorgeben und maximale Rundenzahlen für bestimmte Mischungen empfehlen. Formel-1-Rennleiter Michael Masi hat am Ausgang von Becketts ein Kunststoff-Element platzieren lassen, um Fahrer davon abzuhalten, ihr Auto zu weit hinaustragen zu lassen und in diesem Bereich Gefahr zu laufen, das Auto zu beschädigen.
Es fiel auf, wie viele Fahrer am Ausgang von Becketts die Wagen sogar ins Gras fuhren, von dort bretterten sie direkt in den beginnenden Randstein von Chapel, eine harte Belastung der Reifen und auch der komplexen aerodynamischen Hilfsmittel. Nun hat Masi ein 23 Meter langes Kunststoff-Element legen lassen, um dem Räubern durchs Gras ein Ende zu bereiten.
Und was ist mit den Schnitten, die in zahlreichen Reifen gefunden wurden? Mario Isola: «Gut möglich, dass im Randstein von Chapel kleine Trümmerteile lagen.»