Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Daniel Ricciardo zu Romain Grosjean: Risiko unnötig

Von Mathias Brunner
Romain Grosjean vor Daniel Ricciardo

Romain Grosjean vor Daniel Ricciardo

​GP-Sieger Daniel Ricciardo ist wütend über die Verteidigung von Romain Grosjean im britischen Grand Prix: «Das Risiko war unnötig.» Er will die Manöver des Genfers unter den Piloten zur Sprache bringen.

Gleich gegen zwei Gegner griff Haas-Fahrer Romain Grosjean zu einem Manöver, das unter Formel-1-Piloten als verpönt gilt: Gegen Daniel Ricciardo und Carlos Sainz wechselte der Genfer im britischen Grand Prix in der Anbremszone die Position seines Rennwagens, die Gegner aus Australien und Spanien schäumten vor Wut.

Grosjean relativiert: «Es stimmt, in beiden Fällen habe ich die Spur spät gewechselt, aber ich habe meinem Gegner immer eine Fahrzeugbreite Platz gelassen. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ich auf dem sechsten oder siebten Platz unterwegs bin, deshalb habe ich alles gegeben, um meine Position zu halten.»

Der siebenfache GP-Sieger Daniel Ricciardo ist noch immer wütend. Denn leicht hätte sein Rennen vorbei sein können. Der Viertplatzierte des britischen Grand Prix sagt: «Ich wollte nach dem Rennen nicht gleich aus allen Rohren feuern. Denn Romain ist lange genug in der Formel 1, dass er wissen sollte, was zu tun ist.»

«Er bringt nicht nur mich in Gefahr mit solchen Manövern, sondern auch sich selber. Wir sprechen hier von kaputten Frontflügeln oder einem Platten. Als er sich das Video angeschaut hat, wurde ihm klar, dass er die Richtung ziemlich spät gewechselt hat. Ich finde, die Rennkommissare haben in Form einer Verwarnung für Grosjean mit Augenmass gehandelt.»

«Ich werde das Thema in der nächsten Fahrersitzung zur Sprache bringen. Ich möchte die Meinung von anderen Piloten hören, was diese späten Positionswechsel angeht. 2016 hat Max Verstappen das einige Male getan, und damals sind wir übereingekommen – so geht das nicht. Ich dachte eigentlich, wir wären uns einig. Vor Silverstone fand ich das Benehmen meiner Kollegen in diesem Punkt ziemlich gut.»

«Ich habe Romain nach dem Rennen meine Meinung wissen lassen, auf eher diplomatische Art und Weise. Ich schätze, er wird sich des Ernsts der Lage eher bewusst, wenn ihm alle Fahrer klarmachen – das war mindestens an der Grenze. Ich fand es einfach unnötiges Risiko, für beide von uns.»

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