Mattia Binotto (Ferrari): «Kein perfektes Wochenende»
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto
Charles Leclerc hatte am Trainingsfreitag in Silverstone noch angesichts der schwachen Rennsimulationen befürchtet, dass es im GP schwierig werden würde, mit dem auf wenig Abtrieb abgestimmten Ferrari mit der Konkurrenz mithalten zu können. Doch am Ende war es das Setup, das dem Monegassen half, die Reifen auf der 52-Runden-Hatz von Silverstone zu schonen. Der 22-Jährige machte auch alles richtig und wurde dafür mit dem dritten Platz hinter Sieger Lewis Hamilton im Mercedes und Red Bull Racing-Star Max Verstappen belohnt. Sein Teamkollege Sebastian Vettel hatte mehr Mühe und kam als Zehnter über die Ziellinie.
Auf die Frage, ob die Spitze der Ergebnisliste auch das aktuelle Kräftemessen im Formel-1-Feld spiegelt, antwortete Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nach dem Rennen: «Wir liegen ganz klar hinter Mercedes und Red Bull Racing. Ich denke, dafür sind wir sehr nah an den andern Teams dran. Wir haben uns für wenig Abtrieb entschieden, was ein paar Zehntel gebracht hat. Aber ich denke, es ist sehr eng, es werden also auch Rennen kommen, an denen wir näher am Mittelfeld sein werden, und WM-Läufe, bei denen wir klar vorn sind. Es ist deshalb unsere Pflicht, das Auto weiterzuentwickeln.»
Über den dritten Platz von Leclerc freute sich der Italiener dann doch: «Ganz allgemein hat Charles das Potenzial des Autos ausgeschöpft und ein grossartiges Rennen gezeigt. Er hat die Reifen gut geschont und war geduldig, und dafür wurde er am Ende mit einem guten Resultat belohnt. Damit sind wir recht glücklich. Wir haben auch das ganze Wochenende hindurch gut am Aero-Paket und den Reifen gearbeitet.»
«Wir können aber nicht zufrieden sein mit den Problemen, die wir hatten», fügte Binotto gleichzeitig an. «Am Freitag war es die Standfestigkeit und die Installation, die uns Kopfzerbrechen bereitete, und das war für Sebastian Vettel natürlich keine Hilfe, deshalb war es unsererseits auch kein perfektes Wochenende. Ganz generell ist die aktuelle Performance des Autos nicht gut genug. Wir haben also Positives und Negatives erlebt.»