MotoGP: Bagnaia über die Niederlage

Mick Schumacher (Ferrari): So geht’s in die Formel 1

Von Mathias Brunner
Wieder eine sehr gute Leistung von Mick Schumacher

Wieder eine sehr gute Leistung von Mick Schumacher

​Ferrari-Junior Mick Schumacher in toller Form, mit dem Sieg im Hauptrennen von Monza als Krönung. Im Sprintrennen wurde der 21jährige Deutsche Vierter, der Sieg ging an Dan Ticktum.

So geht’s für Mick Schumacher flott Richtung Formel 1: Der erste Sieg in einem Formel-2-Hauptrennen vom 5. September war die Krönung von vier Podesträngen in Folge gewesen, in der Tabelle rückte der 21jährige Deutsche bis auf drei Zähler an Robert Shwartzman und Callum Ilott heran, so wie Mick selber ebenfalls aus der Ferrari-Fahrerakademie. Mick, der Russe und der Engländer stehen in direktem Duell um ein Cockpit bei Alfa Romeo für 2021.

Die Ausgangslage für den Sprint von Monza war pikant: Mick Schumacher musste (gemäss ungekehrter Startreihenfolge in der Formel 2) nach dem Sieg im Hauptrennen als Achter ins Rennen, unmittelbar hinter sich Shwartzman, der am Samstag nur Neunter geworden war. Callum Ilott machte es sich als Sechster des längeren Laufs auf Startplatz 3 gemütlich. Von Pole-Position durfte der Westschweizer Louis Delétraz losfahren, neben sich der Engländer Dan Ticktum.

Den besten Start erwischte Ticktum, der in Führung ging, Vor Delétraz, Ilott und Tsunoda. Mick Schumacher nach erneut gutem Start schon Sechster hinter Christian Lundgaard. In Runde 2 ging Ferrari-Junior Schumacher am Dänen vorbei, Rang 4 – denn Yuki Tsunoda wurde wegen Antriebsschadens langsamer. Der Japaner schaffte es zurück an die Box, aber sein Motor lief nicht sauber.

Ticktum führte souverän vor Delétraz und Ilott, Mick Schumacher dahinter. Luca Ghiotto und Jack Aitken wurden sich über die Vorfahrt nicht einig, am Wagen des Italieners wurde der Frontflügel beschädigt, und der Engländer fiel auf Rang 11 zurück. Kurz darauf musste Ghiotto einen neuen Flügel abholen.

In der siebten Runde (von 21) rückte Schumacher seinem Ferrari-Kollegen Ilott noch näher, aber von hinten nahte gleichzeitig der Chinese Guanyu Zhou aus dem Juniorenprogramm von Renault. Zu Beginn der achten Runde verbremste sich Mick, unter Druck von Zhou, vor der ersten Kurve und musste in den Notausgang, auch Lundgaard schlüpfte am Deutschen vorbei. Mick nach dem Bremsplatten links vorne nun mit üblen Vibrationen.

Dann aber war auch Zhou in langsamer Fahrt zu sehen, mit fürchterlich klingendem Motor. Neue Reihenfolge Ticktum, Delétraz, Ilott, Lundgaard, Schumacher und Robert Shwartzman.

In der zwölften Runde ging Ilott an Louis Delétraz vorbei, ganz wichtig für den Kampf um die Meisterschaft. Kurz darauf verlor der Westschweizer auch einen Platz an Lundgaard.

Bilder von der Bordkamera Micks Schumachers zeigten, wie die Vibrationen am abgeschliffenen linken Vorderreifen immer schlimmer wurden. Aber Mick hielt sich tapfer vor Shwartzman.

Gelbe Flaggen in Runde 17: Dreher des Brasilianers Felipe Drugovich in der ersten Schikane, nachdem er von Roy Nissany angeschubst worden war – virtuelle Safety-Car-Phase, also Positionen in langsamer Fahrt halten. Ein Kranwagen schleppte den liegengebliebenen Wagen von Drugovich weg.

Bei Re-Start konnte Ilott Rang 2 verteidigen, Mick Schumacher attackierte Delétraz und rückte auf Platz 4 vor – tolles Manöver!

Dan Ticktum liess nichts mehr anbrennen: Zweiter Formel-2-Sprintsieg damit für den 21jährigen DAMS-Fahrer und Williams-Zögling Dan Ticktum, nach Silverstone; Rang 2 für Callum Ilott vor Christian Lundgaard, Mick Schumacher auf Platz 4, sein Prema-Stallgefährte und Titelrivale Shwartzman hinter Delétraz nur Sechster.

Mick Schumacher sicherte zwei Zusatzpunkte für die beste Rennrunde. Der junge Schumacher hat sich mit einem hervorragenden Monza-Wochenende auf den zweiten Tabellenplatz vorgearbeitet – nur fünf Punkte hinter Tabellenführer Callum Ilott. Fortsetzung in Mugello.

Formel-2-Sprintrennen in Monza

1. Dan Ticktum (GB), DAMS, 34:07,935 min
2. Callum Ilott (GB), Uni-Virtuosi Racing, +4,663 sec zurück
3. Christian Lundgaard (DK), ART Grand Prix, +5,299
4. Mick Schumacher (D), Prema Racing, +6,615
5. Louis Delétraz (CH), Charouz Racing System, +7,072
6. Robert Shwartzman (RU), Prema Racing, +7,338
7. Jehan Daruvala (IND), Carlin, +10,989
8. Jack Aitken (GB), Campos Racing, +16,962
9. Nikita Mazepin (RU), Hitech Grand Prix, +18,782
10. Juri Vips (EST), DAMS, +19,685
11. Roy Nissany (IL), Trident, +30,844
12. Nobuharu Matsushita (J), MP Motorsport, +31,080
13. Giuliano Alesi (F), BWT HWA Racelab, +32,331
14. Marino Sato (J), Trident, +33,113
15. Guilherme Samaia (BR), Campos Racing, +41,766
16. Luca Ghiotto (I), Hitech Grand Prix, +60,054
17. Artem Markelov (RU), BWT HWA Racelab, +1 Runde
18. Pedro Piquet (BR), Charouz Racing System, +1 Runde
19. Marcus Armstrong (NZ), ART Grand Prix, +1 Runde
Im Ziel, aber nicht gewertet
Yuki Tsunoda (J), Carlin, +6 Runden
Out
Felipe Drugovich (BR), MP Motorsport, Kollison mit Nissany
Guanyu Zhou (RCH), Uni-Virtuosi Racing (Motor)

Stand nach 16 von 24 Rennen

1. Ilott 146
2. Schumacher 141
3. Shwartzman 138
4. Tsunoda 123
5. Lundgaard 114
6. Zhou 102
7. Mazepin 101
8. Ticktum 92
9. Delétraz 91
10. Ghiotto 71
11. Drugovich 67
12. Matsushita 42
13. Armstrong 34
14. Aitken 34
15. Daruvala 21
16. Alesi 8
17. Nissany 5
18. Sean Gelael (RI) 3
18. Piquet 2
20. Markelov 1
21. Vips 0
22. Sato 0
23. Samaia 0

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