Charles Leclerc (Ferrari) zu Crash: «Keine Ausrede»
Leclerc feiert mit Pierre Gasly
Der erste Grand-Prix-Sieg von Pierre Gasly war eine hochemotionale Sache, knapp ein Jahr nach dem tödlichen Unfall seines Freundes Anthoine Hubert, nach Höhen und Tiefen als GP-Pilot, als erster Franzose seit Olivier Panis 1996, und es passte hervorragend, dass der erste Gratulant bei Pierre ausgerechnet Charles Leclerc heisst. Denn Charles war nicht nur vor Gasly der neueste Sieger der Königsklasse, die beiden hatten auch gemeinsam den Verlust ihres Wegbegleiters Hubert betrauert.
Als Leclerc die Arme um Gasly legte, war Pierre eben aus seinem AlphaTauri-Renner gehüpft, Charles jedoch war schon in Jeans und T-Shirt: Ironischerweise war es ein übler Unfall von Leclerc, welcher zum Abbruch des Rennens führte und damit letztlich zur Chance von Gasly auf den Sieg.
Leclerc ging in der 19. Runde in der Parabolica der Raum aus, der zweifache GP-Sieger ratterte mit seinem Ferrari über den Kies und tauchte dann tief in die Reifenstapel ein. Der Fahrer blieb zum Glück unverletzt, das Auto ist Schrott. Weil der Ferrari weggeholt und die Pistenbegrenzung repariert werden musste, blieb Rennleiter Michael Masi keine Wahl – rote Flagge, Rennabbruch.
Charles Leclerc über sein Missgeschick: «Das geht komplett auf meine Kappe, ich verlor den Wagen aus der Kontrolle, ohne Wenn und Aber mein Fehler. Ich hatte auf den harten Reifen alle Hände voll zu tun, ich versuchte zu attackieren, und dann entglitt mir der Wagen. Das Auto war wirklich kaum zu kontrollieren, aber das soll keine Ausrede sein.»
«Ich habe dem Rennwagen alles abverlangt, offenbar war das zu viel. Aber ich wollte halt mein Bestes geben. Wir müssen uns dringend verbessern.»
Da beide Ferrari ausgeschieden sind (Unfall Leclerc, Bremsdefekt bei Sebastian Vettel), ist geschehen, was wir vor dem Italien-GP angekündigt hatten – Ferrari ist in der Markenwertung von Renault verdrängt worden und belegt nur noch den sechsten Rang.
Schlusswort von Charles Leclerc: «Spa-Francorchamps und Monza waren für uns zwei ganz schwierige Wochenenden, ich hoffe, in Mugello wird es ein wenig besser laufen, jedenfalls sollte es auf dem Papier so sein. Ich kann mich nun nach dem Crash ein paar Tage lang erholen.»
Das Schlusswort war wirklich das Schlusswort: Ferrari sagte nach dem völlig misslungenen GP-Wochenende die geplante Videokonferenz kurzerhand ab.
Italien-GP in Monza
1. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1.20:11,783h
2. Carlos Sainz (E), McLaren, +0,415 sec
3. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +3,358
4. Lando Norris (GB), McLaren, +6,000
5. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +7,108
6. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +8,391
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +17,245
8. Esteban Ocon (F), Renault, +18,691
9. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +22,208
10. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +23,224
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +32,876
12. Romain Grosjean (F), Haas, +35,164
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +36,312
14. George Russell (GB), Williams, +36,593
15. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +37,533
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +55,199
Out
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Motor
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Antriebsschaden
Sebastian Vettel (D), Ferrari, Bremsen
WM-Stand Fahrer nach 8 von 17 Rennen
1. Hamilton 164 Punkte
2. Bottas 117
3. Verstappen 110
4. Stroll 57
5. Norris 57
6. Albon 48
7. Leclerc 45
8. Gasly 43
9. Sainz 41
10. Ricciardo 41
11. Pérez 34
12. Ocon 30
13. Vettel 16
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Kvyat 4
16. Giovinazzi 2
17. Magnussen 1
18. Latifi 0
19. Räikkönen 0
20. Grosjean 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 281
2. Red Bull Racing 158
3. McLaren 98
4. Racing Point 82 (81)*
5. Renault 71
6. Ferrari 61
7. AlphaTauri 47
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0
* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung