Daniel Ricciardo (Renault/4.): «Das tut mir sehr weh»
Daniel Ricciardo vor Alex Albon
Was für ein Formel-1-Rennen in der Toskana! Da war Pfeffer drin und Dramatik, es gab reichlich Überraschungen, und Daniel Ricciardo wäre so gerne eine davon gewesen. Der 31jährige Australier schien auf gutem Weg zu sein zu seinem ersten Podestplatz seit seinem Sieg in Monaco 2018 mit Red Bull Racing, das wäre gleichzeitig erster Podestplatz für Renault gewesen seit Nick Heidfeld in Malaysia 2011!
Nach dem dritten Start in diesem verrückten Toskana-GP sah es zunächst sehr gut aus für Daniel: Er konnte sogar auf Rang 2 hinter Lewis Hamilton vorstossen! Natürlich war dem siebenfachen GP-Sieger klar, dass er gegen den Mercedes von Valtteri Bottas nicht viel ausrichten kann, in Runde 48 ging der Finne vorbei, Daniel wusste – sein echter Gegner kommt nicht aus Finnland, sondern aus Thailand, Alex Albon.
Ricciardo nun auf Rang 3, und an der Boxenmauer wurde Teamchef Cyril Abiteboul immer nervöser. Der Pariser und Daniel Ricciardo hatten vereinbart – sollte Daniel aufs Podest fahren, muss sich der Chef ein Tattoo stechen lassen. Ort und Grösse kann Abiteboul bestimmten, das Design aber Daniel.
Aber letztlich konnte Ricciardo gegen den schnell aufrückenden Alex Albon wenig machen. Ricciardo: «Ich trage mein übliches Lächeln, aber in mir sieht es ein wenig anders aus. Es tut mir sehr weh, dass wir den dritten Rang verpasst haben. Renault hat einen tollen Job gemacht. Wir hatten fabelhafte Starts und eine prima Strategie, als wir etwa Stroll unterschnitten haben. Hätte mich Albon beim dritten Start gleich geschnappt, würde es mich weniger schmerzen. Ich hatte gegen seinen Speed kein Rezept mehr.»
«Zuvor konnte ich Stroll und Albon hinter mir halten, ohne jetzt den Eindruck zu haben, dass sie mir wirklich gefährlich werden. Aber auf weichen Reifen und mit wenig Sprit im Tank war der Renner von Red Bull Racing zum Schluss einfach schneller. Er rückte näher und näher, und sobald er seinen Heckflügel flachstellen konnte, war ich geliefert.»
«Was mir ermutigt: Wir hatten uns ausgerechnet, dass wir in Spa-Francorchamps und in Monza sehr stark sein würden. Für Mugello hatten wir uns nicht so viele Chancen ausgerechnet, aber dann ist es hier prima gelaufen, und wir hatten ein Auto, das übers ganze Wochenende in den ersten Fünf mitmischen konnte.»
Schlusswort von Daniel: «Alle hatten wegen des Pistenlayouts gedacht, dass Mugello ein eher langweiliges Rennen werden würde. Und dann haben wir diesen Knaller-GP serviert bekommen. Von mir aus könnten wir jedes Jahr hier fahren!»
Toskana-GP 2020, Mugello
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31:55,955h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +4,942
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +7,910
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +10,476
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +15,638
6. Lando Norris (GB), McLaren, +18,931
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +21,751
9. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +27,785
8. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +29,247
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +29,595
11. George Russell (GB), Williams, +31,894
12. Romain Grosjean (F), Haas, +40,707
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Reifenschaden/Unfall
Esteban Ocon (F), Renault, Bremsen
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Crash
WM-Stand Fahrer nach 9 von 17 Rennen
1. Hamilton 190 Punkte
2. Bottas 135
3. Verstappen 110
4. Norris 65
5. Albon 63
6. Stroll 57
7. Ricciardo 53
8. Leclerc 49
9. Pérez 44
10. Gasly 43
11. Sainz 41
12. Ocon 30
13. Vettel 17
14. Kvyat 10
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0
Marken
1. Mercedes 325
2. Red Bull Racing 173
3. McLaren 106
4. Racing Point 92
5. Renault 83
6. Ferrari 66
7. AlphaTauri 53
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0