Trotz Verbots: Renault testet mit jungem Chinesen
Renault-Nachwuchsfahrer Guanyu Zhou
Renault Sport F1 hat zwei Tage lang auf dem Hungaroring getestet, obschon im GP-Sport während der Saison Probefahrten untersagt sind. Möglich wird dies durch eine Ausnahmeregel: Testfahrten mit mindestens zwei Jahre alten GP-Boliden sind gestattet, also mit Modellen von 2018 oder älter.
Mercedes war im vergangenen Juni vorgeprescht: Valtteri Bottas und Lewis Hamilton heizten mit einem 2018er Silberpfeil um die Silverstone-Strecke. Es ging damals um weit mehr als Fahrpraxis für den Weltmeister aus England und den WM-Zweiten aus Finnland, bevor die Formel-1-Saison wegen der Corona-Pandemie verspätet beginnen konnte. Das Mercedes-Team wollte die ganzen neuen Abläufe üben, die im Kampf gegen den Virus SARS-CoV-2 die Arbeit an der Strecke verändern.
Renault machte aus der Not eine Tugend: Denn an sich wären Silverstone oder Le Castellet für die britisch-französische Seilschaft als Testschauplätze logisch gewesen. Aber vor dem Hintergrund drohender, 14tägiger Isolation von französischen Motortechnikern nach Einreise in Grossbritannien oder von britischen Ingenieuren nach Ankunft in Frankreich war ein Test auf den genannten beiden Pisten keine Option. Weil Österreich im Kampf gegen Corona viel weiter war als Frankreich und Grossbritannien, lag ein Test in der Steiermark auf der Hand. Als Bonus können die Fachkräfte der Gelben in jenem Umfeld üben, in welchem sie knapp zwei Wochen später in die Saison gingen.
Die Testbeschränkungen 2020 führen dazu, dass Rennställe nur zwei Möglichkeiten haben, den eigenen Nachwuchs ans Lenkrad zu lassen: Entweder im Rahmen des ersten Freitagtrainings am GP-Wochenende oder eben mit einem zwei Jahre alten Auto auf einer anderen Bahn.
Und genau dies hat Renault mit Guanyu Zhou auf dem Hungaroring getan: Der 21jährige Chinese aus Shanghai sass in Ungarn am Lenkrad eines Renault R.S.18 und legte 970 Kilometer durch, also mehr als drei GP-Distanzen.
Für Zhou, in der Formel 2 derzeit auf dem achten Zwischenrang, war es der erste Test im GP-Renner in dieser Saison. Zuvor hatte er schon in Jerez, Paul Ricard, Barcelona und auf dem Red Bull Ring getestet.
Zhou ist einer von sechs Fahrern, die derzeit im Rahmen der Renault Sport Academy auf die Formel 1 vorbereitet werden. Die anderen Piloten sind der Däne Christian Lundgaard (Formel 2), der Austalier Oscar Piastri (Formel 3), der Engländer Max Fewtrell (Formel 3), der Franzose Hadrien David (Formel Renault Eurocup) sowie der Brasilianer Caio Collet (Formel Renault Eurocup).
Toskana-GP 2020, Mugello
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31:55,955h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +4,942 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +7,910
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +10,476
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +15,638
6. Lando Norris (GB), McLaren, +18,931
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +21,751
9. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +27,785
8. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +29,247
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +29,595
11. George Russell (GB), Williams, +31,894
12. Romain Grosjean (F), Haas, +40,707
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Reifenschaden/Unfall
Esteban Ocon (F), Renault, Bremsen
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Crash
WM-Stand Fahrer nach 9 von 17 Rennen
1. Hamilton 190 Punkte
2. Bottas 135
3. Verstappen 110
4. Norris 65
5. Albon 63
6. Stroll 57
7. Ricciardo 53
8. Leclerc 49
9. Pérez 44
10. Gasly 43
11. Sainz 41
12. Ocon 30
13. Vettel 17
14. Kvyat 10
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0
Marken
1. Mercedes 325
2. Red Bull Racing 173
3. McLaren 106
4. Racing Point 92
5. Renault 83
6. Ferrari 66
7. AlphaTauri 53
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0