Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

9 GP in 11 Wochen: Mechaniker werden davonlaufen

Von Mathias Brunner
Für die Mechaniker ist das Programm sehr anspruchsvoll

Für die Mechaniker ist das Programm sehr anspruchsvoll

​Aufgrund der Corona-verkürzten Saison 2020 hatten wir in elf Wochen neun Rennen. Racing Point-Teamchef Otmar Szafnauer: «Wenn wir so etwas 2021 machen, laufen uns die Mechaniker davon.»

2020 sollte die Formel-1-Saison der Rekorde werden: 22 WM-Läufe, das gab es noch nie. Dann kam die Coronakrise und hat alles über den Haufen geworfen. Serien-CEO Chase Carey und sein Sportchef Ross Brawn haben ein Ersatzprogramm aus 17 Läufen aufgestellt, mehrheitlich in Europa, in Amerika wird überhaupt nicht gefahren, in Asien auch nicht. Die Zwangslage führte dazu, dass wir nun in elf Wochen neun Rennen erlebt haben, zu je drei Läufen hintereinander mit einer Woche Pause dazwischen.

Die Formel-1-Teamchefs sind sich einig: Das war aus der Not heraus unumgänglich, aber das kann so über 2020 hinaus nicht weitergehen. Racing Point-Teamchef Otmar Szafnauer: «Diese Pakete aus drei Rennen in drei Wochen, das ist auf die Dauer untragbar. Jeder weiss, wieso wir das in dieser Saison machen müssen. Aber wenn wir unseren Leuten sagen würde, dass dies auch die Zukunft sei, dann würden uns die Mechaniker davonlaufen.»

Haas-Teamchef Günther Steiner: «So viele Rennen in so kurzer Folge, das kann nicht der neue Standard werden, das wäre eine ganz schlechte Idee.»

McLaren-Teamchef Andreas Seidl: «Ich bin froh, dass die kommenden Wochen ein wenig normaler werden, mit Rennen wie in Russland und auf dem Nürburgring, die alleine stehen, und mit nur noch einem Dreierpaket, im letzten Teil der WM in Arabien. Wir hatten mit diesen neun Rennen in elf Wochen ein so intensives Programm wie noch nie. Das laugt die Menschen aus. Wir sind unserer Belegschaft zu grossem Dank verpflichtet, wie sich alle reingehängt haben. Nun kehren wir zurück zu einem etwas normaleren Rhythmus, das ist für unsere Leute eher zu verkraften.»

Die Teamchefs befürchten: Wenn das WM-Programm mittelfristig auf bis zu 25 Rennen ausgeweitet werden soll, könnten Carey und Brawn damit liebäugeln, zu drei Läufen hintereinander zurückzukehren.

Nochmals Andreas Seidl: «Es muss der Formel-1-Leitung klar sein, dass wir in diesem Jahr eine ganz besondere Situation haben, in welcher aussergewöhnliche Umstände zu aussergewöhnlichen Massnahmen zwingen. Aber jedem muss klar sein: Drei Rennen in Folge dürfen nicht zum Normalfall werden.»

Formel-1-WM 2020

5. Juli: Grand Prix von Österreich (Red Bull Ring)
12. Juli: Grand Prix der Steiermark (Red Bull Ring)
19. Juli: Grand Prix von Ungarn (Hungaroring)
2. August: Britischer Grand Prix (Silverstone Circuit)
9. August: 70th Anniversary Grand Prix (Silverstone Circuit)
16. August: Grand Prix von Spanien (Circuit de Barcelona-Catalunya)
30. August: Grand Prix von Belgien (Circuit Spa-Francorchamps)
6. September: Grand Prix von Italien (Autodromo Nazionale di Monza)
13. September: Grand Prix der Toskana (Autodromo Internazionale del Mugello)
27. September: Grand Prix von Russland (Sochi Autodrom)
11. Oktober: Grosser Preis der Eifel (Nürburgring)
25. Oktober: Grand Prix von Portugal (Autódromo Internacional do Algarve)
1. November: Grand Prix der Emilia Romagna (Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari)
15. November: Grand Prix der Türkei (Intercity Istanbul Park)
29. November: Grand Prix von Bahrain (Bahrain International Circuit)
6. Dezember: Rolex Sakhir Grand Prix (Bahrain International Circuit)
13. Dezember: Grand Prix von Abu Dhabi (Yas Marina Circuit)

Toskana-GP 2020, Mugello

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31:55,955h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +4,942 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +7,910
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +10,476
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +15,638
6. Lando Norris (GB), McLaren, +18,931
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +21,751
9. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +27,785
8. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +29,247
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +29,595
11. George Russell (GB), Williams, +31,894
12. Romain Grosjean (F), Haas, +40,707
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Reifenschaden/Unfall   
Esteban Ocon (F), Renault, Bremsen
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Crash

WM-Stand Fahrer nach 9 von 17 Rennen

1. Hamilton 190 Punkte
2. Bottas 135
3. Verstappen 110
4. Norris 65
5. Albon 63
6. Stroll 57
7. Ricciardo 53
8. Leclerc 49
9. Pérez 44
10. Gasly 43
11. Sainz 41
12. Ocon 30
13. Vettel 17
14. Kvyat 10
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 325
2. Red Bull Racing 173
3. McLaren 106
4. Racing Point 92
5. Renault 83
6. Ferrari 66
7. AlphaTauri 53
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0

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