Sebastian Vettel (Ferrari): «Fehler gehören bestraft»
Sebastian Vettel
Es liegt in der Natur des Rennfahrers, den kürzesten Weg von A nach B zu suchen. Immer wieder suchen die Formel-1-Fahrer den Weg am eigentlichen Asphaltband vorbei, um ihre Linie zu optimieren oder mehr Schwung für die folgende Kurve zu holen. Zum Teil reagierte die FIA mit Kunststoff-Elementen, die so platziert werden, dass das Abkürzen unattraktiv wird. Geklappt hat das nicht immer. Einige Fahrer handelten sich an solchen Elementen Aufhängungsschaden ihrer Fahrzeuge ein, weil Formel-1-Querlenker für diese Belastungen nicht konstruiert sind.
GP-Sieger Johnny Herbert: «Früher standen entlang der Piste Bäume. Kein Wunder, war das Abkürzen damals keine besonders kluge Idee. Aber auch die heutigen Formel-1-Fahrer wissen durchaus, wie man sich an Pistengrenzen hält. In Monte Carlo fährt schliesslich auch keiner hinter der Leitschiene oder in Singapur hinter den Beton-Elementen.»
Der Autosport-Weltverband FIA reagierte mit einer elektronischen Überwachung: In gewisse Kurven werden Messschlaufen in den Boden gelegt – wer hier abkürzt, vom elektronischen Polizisten ohne Zweifel überführt, dessen Rundenzeit wird im Training gestrichen, und der Sünder muss im Rennen mit einer Strafe rechnen.
Umso erstaunlicher eine Passage in den Rennleiter-Notizen vor dem Mugello-GP: «Pistengrenzen am Ausgang der Kurven 3, 5, 9, 11 und 15 werden nicht überwacht, denn die Grenze wird dort durch ein Kiesbett gebildet.» Anders gesagt: Wer es dort übertreibt, wird ohnehin bestraft.
Ferrari-Star Sebastian Vettel macht sich dafür stark, dass in der Formel 1 mehr Kiesbetten angelegt werden: «Als Fahrer sind wir der Ansicht – Fehler gehören bestraft. Das würde alles einfacher machen. Aber wir müssen sorgsam abwägen, welche Lösung in welcher Kurve am sinnvollsten ist, Asphalt oder Kies.»
«Wir haben uns auch eine Mischlösung überlegt: Rennstrecke, dann ein Band aus Kies, damit es an jener Stelle einfach keinen Vorteil bringt, die Pistengrenze zu übertreten, dann eine Asphaltfläche. Es gibt bei dieser Frage keine einfache Antwort. Aber ausschliesslich Asphalt, das nimmt vielen Strecken einfach ihren Charakter und macht es zu einfach.»
Toskana-GP 2020, Mugello
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31:55,955h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +4,942 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +7,910
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +10,476
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +15,638
6. Lando Norris (GB), McLaren, +18,931
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +21,751
9. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +27,785
8. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +29,247
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +29,595
11. George Russell (GB), Williams, +31,894
12. Romain Grosjean (F), Haas, +40,707
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Reifenschaden/Unfall
Esteban Ocon (F), Renault, Bremsen
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Crash
WM-Stand Fahrer nach 9 von 17 Rennen
1. Hamilton 190 Punkte
2. Bottas 135
3. Verstappen 110
4. Norris 65
5. Albon 63
6. Stroll 57
7. Ricciardo 53
8. Leclerc 49
9. Pérez 44
10. Gasly 43
11. Sainz 41
12. Ocon 30
13. Vettel 17
14. Kvyat 10
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0
Marken
1. Mercedes 325
2. Red Bull Racing 173
3. McLaren 106
4. Racing Point 92
5. Renault 83
6. Ferrari 66
7. AlphaTauri 53
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0