Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Schneider zu Vettel: «Das liegt nicht nur am Fahrer»

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel erlebt bei Ferrari nicht nur eine schwierige Saison, er fährt auch noch seinem Teamkollegen hinterher. Bernd Schneider glaubt: Das liegt nicht nur an Vettel.

Der Portugal-GP war mal wieder ein Wochenende zum Vergessen für Sebastian Vettel. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Der Deutsche «feierte» beim dritten Saisonrennen in Ungarn seine beste Platzierung in diesem Jahr: Vettel wurde damals Sechster!

Hinzu kommen ein siebter Rang in Spanien sowie vier zehnte Plätze wie jüngst in Portimao. Macht zusammen mickrige 18 Zähler.
Bei seinem Teamkollegen Charles Leclerc sind es inzwischen 75 Punkte, der Monegasse stand sogar schon zweimal auf dem Podium, in Portugal wurde er Vierter.

Im Rahmen des Rennwochenendes wurde dann auch mal wieder die Frage laut, ob Leclerc das bessere Auto habe. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto bestreitet das und kritisiert stattdessen Vettel.

«Sebastian hätte schneller sein können, was sein Potenzial angeht», sagte der 50-Jährige noch vor dem Rennen bei Sky: «Wir dürfen aber jetzt trotzdem nicht so viel Druck auf ihn ausüben. Wir versuchen alles, dass er diese Saison so gut wie möglich beenden kann.»

Kumpel Bernd Schneider weiß hingegen: «Wenn ein viermaliger Weltmeister so hinterherfährt, liegt es nicht nur am Fahrer», sagte die DTM-Legende im AvD Motorsport Magazin auf Sport1.

Das Jahr sei verloren, so Schneider: «Ich glaube, Vettel kann gar nicht erwarten, dass das Jahr zu Ende geht. So wie er sich momentan präsentieren kann, wird er nicht zufrieden sein. Ich kann nur die Daumen drücken, dass es nächstes Jahr besser wird. Ich bin davon überzeugt, dass wir noch viel Positives von Vettel sehen werden. Er ist noch jung und hat noch Biss. Er wird noch zeigen wollen, dass man bei Ferrari vielleicht falsch lag.»

Zeigen will Vettel das 2021 bei Racing Point beziehungsweise dann Aston Martin. Ein kluger Schachzug glaubt Schneider.

«Es kann auf keinen Fall weiter nach hinten gehen. Er kommt zu einer hochmotivierten Truppe im Aufwind, die noch viel vorhat. Daher glaube ich, dass es der richtige Weg ist, dorthin zu wechseln», sagte Schneider.

Bei der ewigen Frage nach dem aktuell besten Fahrer hätte Schneider einen Wunsch: «Ich würde gerne Max Verstappen, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel in einem Team sehen. Erst dann kannst du sagen, wer wirklich der Beste ist.»


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