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Lewis Hamilton: «Der Schock kommt später»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton in der Türkei

Lewis Hamilton in der Türkei

​Lewis Hamilton kann am 15. November zum siebten Mal Formel-1-Weltmeister werden. Der 93fache GP-Sieger spricht vor dem Türkei-GP über sein Erfolgsrezept und über unnötigen Druck.

Der Rekord liegt in greifbarer Nähe: Mercedes-Star Lewis Hamilton kann am 15. November seinen siebten Formel-1-WM-Titel erobern, damit würde er gleichziehen mit dem grossen Michael Schumacher. «Ich fühle mich frisch und bereit, hier einen guten Job zu machen», sagt der englische Superstar am Donnerstag im Fahrerlager des Istanbul Park Circuit.

Auf die Frage, wie er in der Türkei vorgehe, wo er gewissermassen zum Matchball aufschlägt, sagt der Brite: «Alles ist wie immer, ich ändere an meiner Arbeitsweise gar nichts. Ich nehme ein Rennen nach dem anderen und versuche jeweils, so viele Punkte wie möglich zu erobern. Es würde für mich keinen Sinn machen, dieses GP-Wochenende anders anzupacken als jedes andere zuvor. Getreu dem Motto: Was nicht kaputt ist, soll auch nicht repariert werden.»

Lewis Hamilton ist einer von drei Istanbul-Siegern im Feld: Kimi Räikkönen gewann hier 2005 (damals mit McLaren-Mercedes), Lewis siegte 2010 (ebenfalls für McLaren-Mercedes), Sebastian Vettel siegte 2011 (im Auto von Red Bull Racing-Renault).

Hamilton grinst: «Um ehrlich zu sein, habe ich 2010 nur gewonnen, weil sich damals die Red Bull Racing-Fahrer Vettel und Webber ins Auto gefahren sind. Das ist so lange her, zehn Jahre! Wenn wir nun auf diese Bahn hinausfahren, wird sich das ganz anders anfühlen. Die heutigen Wagen bauen erheblich mehr Abtrieb auf, dazu haben wir diese fetten Reifen, das wird fabelhaft.»

Jetzt mal Hand aufs Herz: Wacht Lewis Hamilton an einem entscheidenden Tag wie am kommenden Sonntag nicht auf und spürt Schmetterlinge im Bauch? Lewis sagt: «Ich denke einfach nicht darüber nach. Ich weiss nicht, warum sich vor einem entscheidenden Rennen bei mir nicht solche Gedanken einschleichen. Ich schätze, es liegt daran, dass ich mich ganz auf meine Arbeit konzentriere.»

«Das Ziel besteht darin, das Rennen zu gewinnen. Ich lasse nichts Anderes in mein Denken eindringen. Ich weiss noch, als ich 2007 schon in meiner ersten Formel-1-Saison die Möglichkeit hatte, Weltmeister zu werden. Ich kann mich sehr lebhaft an den gewaltigen Druck erinnern, der sich im letzten Teil der damaligen WM aufbaute. Das war völlig unnötig. Wenn ich damals so viel Erfahrung gehabt hätte wie heute, dann hätte ich jenen Titel locker geholt.»

«Ich habe also im Laufe der Jahre gelernt: Ich mache mir keinen Druck, der nicht zielführend ist. Wir haben noch vier Rennen vor uns. Die sehe ich als Möglichkeit, die notwendingen Punkte herauszufahren. Ich erachte also die Türkei nicht als ein Rennen oder einen Tag, an dem alles stimmen muss. Das macht mich locker. Und daher gehe ich meine Aufgabe so an wie üblich, weil sich das einfach bewährt hat.»

«Der Schock kommt später. Denn du schiebst diese Gedanken über den Titelgewinn immer vor dir her, ganz bewusst. Und dann ist die Entscheidung auf einmal da, sportan fällt mir dabei Mexiko ein, und alles bricht wie eine gewaltige Welle über dir zusammen. Dann bist du völlig baff, ergriffen von der Grösse des Moments. Dies wird erneut passieren, aber im Moment will ich einfach nicht daran denken.»

Emilia Romagna-GP, Imola

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28:32,430 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +5,783 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,320
4. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +15,141
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,111
6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +19,652
7. Carlos Sainz (E), McLaren, +20,230
8. Lando Norris (GB), McLaren, +21,131
9. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +22,224
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +26,398
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +27,135
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +28,453
13. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +29,163
14. Romain Grosjean (F), Haas, +32,935
15. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +57,284
Out
   George Russell (GB), Williams, Crash
   Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Reifenschaden
   Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
   Esteban Ocon (F), Renault, Getriebe
   Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Wasserleck

WM-Stand nach 13 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 282 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 95
5. Leclerc 85
6. Pérez 82
7. Norris 69
8. Sainz 65
9. Albon 64
10. Gasly 63
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Kvyat 26
14. Vettel 18
15. Nico Hülkenberg (D) 10
17. Räikkönen 4
16. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 479
2. Red Bull Racing 226
3. Renault 135
4. McLaren 134
5. Racing Point 134
6. Ferrari 103
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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