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Charles Leclerc (Ferrari): «Schlechte Saison ist gut»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Ferrari ist 2020 eine Enttäuschung. Aber der junge Monegasse Charles Leclerc versucht, in der Krise das Positive zu erkennen: «Die Saison ist schlecht verlaufen, aber für meine Entwicklung ist das gut.»

Ferrari ist 2020 weit unter den Erwartungen geblieben. Sebastian Vettel und Charles Leclerc sollten Rennen gewinnen und ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden, stattdessen werden die Italiener wohl wie 2016 ohne Saisonsieg bleiben.

Der 23jährige Charles Leclerc macht das Beste daraus: Dank regelmässig starker Darbietungen hält er sich auf dem fünften WM-Rang, während Sebastian Vettel im Zwischenklassement auf Rang 14 abgestürzt ist.

Was bedeutete eine vermurkste Saison wie 2020 für den Lernprozess eines Formel-1-Fahrers? Charles Leclerc versucht, in der Krise das Positive zu erkennen: «Die Saison ist schlecht verlaufen, keine Frage, aber für meine Entwicklung ist das gut. Ich glaube, ich bin 2020 ein besserer Fahrer geworden. Denn ich habe in schwierigen Zeiten noch entschlossener handeln müssen, um ein zählbares Ergebnis zu erringen. Selbst wenn es also meist nicht um Podestplätze, geschweige denn um Siege geht, so habe ich dazugewonnen.»

«Eine meiner grössten Schwächen war immer mangelnde Geduld. Heute bleibt mir nichts Anderes übrig, als geduldig zu sein, also habe ich aus der schwierigen Situation etwas lernen können.»

«An sich habe ich an meiner Arbeitsweise nichts geändert. Ich war schon immer einer, der sich selber hinterfragt und seine Darbietungen analysiert hat. Ich versuche, Schwachstellen zu finden und diese systematisch auszumerzen.»

«Was zeichnet diesen Charles Leclerc aus?» wollte ich bei einem Abendessen von Alfa Romeo-Teamchef Fred Vasseur wissen, der nicht nur beim Schweizer Rennstall mit Leclerc gearbeitet hat, sondern davor auch bei ART in der GP3. Vasseur sagte: «Du meinst abgesehen von seinem überragenden Talent? Ich habe nur einen Fahrer erlebt, der so gnadenlos mit sich selber ins Gericht geht, wenn eine Leistung seiner Ansicht zufolge ungenüge war – und das war Lewis Hamilton.»

Vasseur weiter: «Hamilton und Leclerc waren die einzigen beiden Fahrer, die ich in meiner Karriere erlebt habe, die selbst nach einem Sieg in Selbstkritik verfallen sind. Alle anderen Piloten hätten sich selber auf die Schulter geklopft, ich meine, sie haben gewonnen. Aber die beiden wussten, dass sie besser hätten fahren müssen. Und sie haben das schonungslos thematisiert.»

Emilia Romagna-GP, Imola

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28:32,430 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +5,783 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,320
4. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +15,141
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,111
6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +19,652
7. Carlos Sainz (E), McLaren, +20,230
8. Lando Norris (GB), McLaren, +21,131
9. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +22,224
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +26,398
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +27,135
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +28,453
13. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +29,163
14. Romain Grosjean (F), Haas, +32,935
15. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +57,284
Out
   George Russell (GB), Williams, Crash
   Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Reifenschaden
   Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
   Esteban Ocon (F), Renault, Getriebe
   Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Wasserleck

WM-Stand nach 13 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 282 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 95
5. Leclerc 85
6. Pérez 82
7. Norris 69
8. Sainz 65
9. Albon 64
10. Gasly 63
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Kvyat 26
14. Vettel 18
15. Nico Hülkenberg (D) 10
17. Räikkönen 4
16. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 479
2. Red Bull Racing 226
3. Renault 135
4. McLaren 134
5. Racing Point 134
6. Ferrari 103
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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