Mick Schumacher: Was Ferrari bis 2022 erwartet
Mick Schumacher
Das Haas-Team ist seit 2016 fester Bestandteil der Formel 1. Aber 2021 wird sich das Interesse am Auftritt der US-Amerikaner vervielfachen – denn der fünfte Fahrer, der für Hass zu einem Grand Prix antreten wird, heisst Mick Schumacher.
Gleich aus drei Gründen tritt der 21jährige Schumacher ein schwieriges Erbe an. Abgesehen davon, dass er ständig an seinem Vater Michael gemessen werden wird: Seit die Sprungbrettklasse zur Formel 1 wieder Formel 2 heisst, haben einige sehr gute Fahrer den Schritt in die Königsklasse getan. Zudem gibt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ziemlich deutlich zu verstehen, was er von Mick erwartet.
Ferrari-Nachwuchspilot Mick Schumacher hat bei Haas einen Mehrjahresvertrag unterzeichnet. Die genaue Vertragsdauer wurde nicht kommuniziert. Aus dem Umfeld von Ferrari heisst es: Mindestens zwei Jahre lang soll Schumacher in aller Ruhe sein GP-Handwerk verfeinern, dann wird sich zeigen, ob er bereit ist für den Schritt in ein Top-Team.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto: «Wenn du von der Formel 2 in die Formel 1 hochrückst, dann kann ein Fahrer nicht gleich im Ferrari sitzen. Das würde einem jungen Piloten zuviel Verantwortung aufbürden, zudem hätte dieser Fahrer zu wenig Erfahrung für eine solche Aufgabe. Unsere Kunden oder Partner spielen hier eine wichtige Rolle bei der Ausbildung der Piloten.»
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist skeptisch, was die Chancen von Mick Schumacher betrifft. Der Italiener sagt: «Ich glaube, dass es für ihn in der Formel 1 zu Beginn sehr schwierig werden wird. Wenn wir uns die Formel 2 und die Formel 3 betrachten, so zeigt Mick sein Bestes normalerweise in seiner zweiten Saison, nicht in der ersten. Es hat sich gezeigt – Mick lernt in seiner ersten Saison und zu Beginn der zweiten eine Menge. Und in der zweiten Hälfte der zweiten Saison legt er dann mächtig zu. Aus diesem Grund sind zwei Jahre für ihn wichtig. Im zweiten Jahr erwarten wir uns von ihm markante Fortschritte.»
Mick Schumacher wird zunächst mal an den Leistungen seiner Vorgänger bei Haas gemessen.
Im ersten Rennen bei Haas wurde der Genfer Romain Grosjean in Australien 2016 gleich hervorragender Sechster. Sein Stallgefährte Esteban Gutiérrez hingegen konnte im ganzen Jahr keinen einzigen Punkt erobern.
Nachfolger Kevin Magnussen schied beim Debüt in Melbourne 2017 aus, holte aber als Achter in China im zweiten Grand Prix der Saison Punkte.
Erst 2020 erlebten wir einen anderen Piloten im Haas-Renner, den in Miami geborenen Brasilianer Pietro Fittpaldi, als Ersatz für den verletzten Romain Grosjean. Fittipaldi wurde beim Sakhir-GP 17.
Ein anderer Vergleichswert: Wie haben sich die aufgerückten Formel-2-Fahrer geschlagen? Aus dem Startfeld 2017 schaffte es nur ein Fahrer im darauffolgenden Jahr in die Königsklasse, Meister Charles Leclerc. 2018 wurde er in Australien beim GP-Debüt 13. Erste Punkte gab’s im vierten Rennen, als Sechster in Baku.
2018 war ein sehr guter Formel-2-Jahrgang: Die ersten Drei der Meisterschaft fanden für 2019 alle einen Platz in der Formel 1 – die drei Briten George Russell, Lando Norris und Alexander Albon.
Russell wurde beim ersten Grand Prix in Australien 2019 im Williams 16. Es sollte bis 2020 und dem Einsatz als Hamilton-Ersatz in Sakhir bis zu den ersten Punkten dauern, als Neunter.
Bei Norris ging das schneller: 2019 im McLaren wurde er beim Auftakt in Australien Zwölfter, aber schon beim zweiten Saisonlauf in Bahrain bemerkenswerter Sechster.
Alex Albon wurde in Australien 14., aber auch er holte im zweiten Saisonrennen auf dem Bahrain International Circuit seine ersten Punkte, als Neunter.
Aus dem Formel-2-Feld 2019 schafften es zwei Fahrer zum GP-Start: Der Meisterschaftszweite Nicholas Latifi aus Kanada trat 2020 für Williams an, blieb aber ohne Punkte (Elfter in Monza und Imola). Jack Aitken war Russells Ersatz bei Williams, als George für Lewis Hamilton in den Mercedes kletterte. Aitken wurde in Sakhir 16.
Die Meister vor Mick Schumacher
Formel-2-Europameister
1967 Jacky Ickx (B)
1968 Jean-Pierre Beltoise (F)
1969 Johnny Servoz-Gavin (F)
1970 Clay Regazzoni (CH)
1971 Ronnie Peterson (S)
1972 Mike Hailwood (GB)
1973 Jean-Pierre Jarier (F)
1974 Patrick Depailler (F)
1975 Jacques Laffite (F)
1976 Jean-Pierre Jabouille (F)
1977 René Arnoux (F)
1978 Bruno Giacomelli (I)
1979 Marc Surer (CH)
1980 Brian Henton (GB)
1981 Geoff Lees (GB)
1982 Corrado Fabi (I)
1983 Jonathan Palmer (GB)
1984 Mike Thackwell (NZ)
Internationale Formel-3000-Meisterschaft
1985 Christian Danner (D)
1986 Ivan Capelli (I)
1987 Stefano Modena (I)
1988 Roberto Moreno (BR)
1989 Jean Alesi (F)
1990 Érik Comas (F)
1991 Christian Fittipaldi (BR)
1992 Luca Badoer (I)
1993 Olivier Panis (F)
1994 Jean-Christophe Boullion (F)
1995 Vicenzo Sospiri (I)
1996 Jörg Müller (D)
1997 Ricardo Zonta (BR)
1998 Juan Pablo Montoya (COL)
1999 Nick Heidfeld (D)
2000 Bruno Junqueira (BR)
2001 Justin Wilson (GB)
2002 Sébastien Bourdais (F)
2003 Björn Wirdheim (S)
2004 Vitantonio Liuzzi (I)
FIA GP2
2005 Nico Rosberg (D)
2006 Lewis Hamilton (GB)
2007 Timo Glock (D)
2008 Giorgio Pantano (I)
2009 Nico Hülkenberg (D)
2010 Pastor Maldonado (YV)
2011 Romain Grosjean (F)
2012 Davide Valsecchi (I)
2013 Fabio Leimer (CH)
2014 Jolyon Palmer (GB)
2015 Stoffel Vandoorne (B)
2016 Pierre Gasly (F)
FIA Formel 2
2017 Charles Leclerc (MC)
2018 George Russell (GB)
2019 Nyck de Vries (NL)
2020 Mick Schumacher (D)