Russell: Williams-Comeback fühlte sich seltsam an
George Russell durfte den Sakhir-GP im Mercedes bestreiten – danach musste er ins Williams-Cockpit zurückkehren
Fast hätte George Russell im vergangenen Jahr im Sakhir-GP den grossen Erfolg vom ersten GP-Sieg feiern können. Lange sah es im zweitletzten Saisonlauf 2020 nach einem Triumph für den jungen Briten aus, der für den an Covid-19 erkrankten Lewis Hamilton einspringen und seinen unterlegenen Williams für ein Rennwochenende gegen den dominierenden Mercedes des Weltmeisters tauschen durfte.
Doch ein verpatzter Boxenstopp und ein schleichender Plattfuss machten alle Hoffnungen zunichte, Russell kreuzte die Ziellinie als Neunter und bekam dank der schnellsten Rennrunde seine ersten drei WM-Zähler. Der Williams-Stammpilot war am Boden zerstört und hoffte auf eine neue Chance beim WM-Finale in Abu Dhabi.
Aber Hamilton konnte am Donnerstag vor dem Rennen genügend negative Covid-19-Testergebnisse vorweisen, um das Steuer des Mercedes wieder selbst zu übernehmen. Russell wurde vom Williams-Team bei seiner Rückkehr gefeiert, gestand aber auch: «Ehrlich gesagt fühlte sich die Rückkehr seltsam an. Vor dem Bahrain-Wochenende wünschte ich mir sehr, beide Wochen im Mercedes bestreiten zu können. Ganz einfach, weil ich dann das erste Rennwochenende in Sakhir als Lehrstück nehmen könnte und in Abu Dhabi keine Ausreden mehr hätte.»
«Da Bahrain von der Leistung her so gut gelaufen ist, dachte ein Teil von mir: 'Weisst du was, ich denke, es war ein gutes Wochenende.' Natürlich wollte ich wirklich gewinnen und ich hätte an diesem Wochenende eine gute Chance gehabt», fasste der 22-Jährige rückblickend zusammen.
Gleichzeitig betonte der WM-Achtzehnte von 2020: «Aber die Jungs bei Williams haben mir diese Chance gegeben, sie haben in den letzten zwei Jahren so hart für mich gearbeitet. Es ist meine Pflicht, mein Bestes für sie zu geben.»