Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) über 2021: «Viel Arbeit»
Vieles ging 2020 bei Alfa Romeo schief: Kimi Räikkönen im Training zum Abu Dhabi-GP
Einige Faustregeln im Formel-1-Sport behalten ihre Gültigkeit: Etwa jene, wonach der erste Gegner immer der eigene Stallgefährte ist; oder jene, dass ein guter Grand-Prix-Fahrer schon bei den Wintertests spürt, ob sein neues Auto eine erfreuliche Saison ermöglicht oder ob das eher eine zähe Angelegenheit wird. Der 41jährige Finne Kimi Räikkönen bestätigt: «Wir ahnten bei den Testfahrten in Barcelona, dass wir nicht auf jenem Niveau waren, das wir erreichen wollten. Das ist natürlich enttäuschend. Wir haben für 2021 sehr viel Arbeit.»
Alfa Romeo hat eine enttäuschende Saison hinter sich: nur achter WM-Schlussrang, ganze acht Punkte geholt an 17 GP-Wochenenden. Noch schlechter waren 2020 nur Haas (drei Punkte) und Williams (ohne Punkte). Ein Jahr zuvor war Alfa Romeo zwar ebenfalls WM-Achter geworden, aber mit immerhin 57 Punkten.
Das beste Ergebnis von des 21fachen GP-Siegers Räikkönen in der Saison 2019 – Platz 4 in Brasilien. Das beste Ergebnis in der Saison 2020: zwei neunte Ränge, in Mugello und Imola. 2019 wurde der Formel-1-Champion von 2007 noch WM-Zwölfter, jetzt ist «Iceman» auf den 16. Platz abgerutscht.
Der 329fache GP-Teilnehmer sortiert das so ein: «2019 hatten wir einen anständigen Job gemacht, wie ich finde. Natürlich macht man sich dann Hoffnungen, dass es in der darauffolgenden Saison besser läuft. Leider ist das nicht passiert. Doch so geht das nun mal in diesem Sport – in einigen Jahren läuft es gut, in anderen ist es schwieriger.»
Der Hauptgrund für das schwache Abschneiden von Alfa Romeo: der Ferrari-Motor. Wie das Werks-Team und Kunde Haas litt auch Alfa Romeo darunter, dass Ferrari auf Geheiss des Autosport-Weltverbands FIA Änderungen am Motor vornehmen musste. Mit dem grossen PS-Schwund wurden die Ferrari-motorisierten Fahrer im Stich gelassen, auch Kimi Räikkönen.
An den ersten beiden Rennwochenenden 2020 in Österreich fiel bereits auf: Die Ferrari-betriebenen Rennwagen von Ferrari, Alfa Romeo und Haas waren auf den Geraden zu wenig schnell. Ex-Formel-1-Fahrer Timo Glock stellte fest: «Wenn die Autos 12 bis 15 km/h langsamer sind auf den Geraden, so lässt sich das nicht mit einer missglückten Aerodynamik erklären. Sondern da ist einfach kein Dampf mehr auf der Kette.»
Dazu kam bei Alfa Romeo ein Chassis, das zu wenig Abtrieb aufbaute. Auf eine Frage von SPEEDWEEK.com, woran es denn mangle, gab Räikkönen zur Antwort: «Die Fahrzeugbalance war oft in Ordnung, aber wir waren zu wenig schnell. Im Grunde ist es in der Formel 1 jedes Mal das Gleiche – du brauchst mehr Motorleistung und mehr Abtrieb. Das macht alles einfacher.»
Im Laufe der Saison gelangen Alfa Romeo Fortschritte. Einige Male fuhr Alfa Romeo in den Rennen sogar auf Augenhöhe mit Ferrari. Besonders Kimi Räikkönen schien immer wieder auf Sebastian Vettel zu treffen, ausgerechnet seinen alten Kumpel.
Aber in jenen Rennen, in welchen es drunter und drüber ging, konnte Alfa Romeo zu wenig Chancen nutzen. Für die WM-Platzierung hätte das kaum etwas ausgemacht: Am Ende lag Alfa Romeo um 99 Punkte hinter AlphaTauri.
Provisorischer Formel-1-Kalender 2021
Wintertests: 12.–14. März in Sakhir, Bahrain
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Termin offen (ev. Portimão, Portugal)
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi