Bahrain: So testen Vettel, Schumacher, Hamilton & Co.
Als klar wurde, dass die Wintertests 2021 aus lediglich drei Tagen bestehen würden, spottete Ferrari-Pilot Carlos Sainz: «Da reicht ja nicht mal, um die Belegung des Lenkrads zu lernen.» Noch vor wenigen Jahren hatten wir vor einer neuen GP-Saison immerhin drei Tests zu je vier Tagen in Spanien, sogar auf drei verschiedenen Rennstrecken (Jerez, Valencia und Barcelona). Von da an wurde Schritt um Schritt gekürzt – acht Tage 2019, sechs Tage 2020, nun sind wir angelangt bei kümmerlichen 1,5 Tagen pro Stammfahrer zur Saisonvorbereitung. Bei Williams ist es sogar für Nicholas Latifi und George Russell nur je ein Tag, weil am 12. März der Israeli Roy Nissany im Wagen sitzt.
Viele Rennställe hatten die 2021er Rennwagen bereits im Einsatz, in Form eines ersten Funktionstests, kaschiert als so genannter Filmtag, wenn ein Team maximal 100 Kilometer zurücklegen darf und das auf Demo-Reifen.
Red Bull Racing-Star Max Verstappen: «Wir haben am Filmtag in Silverstone nicht an der Abstimmung gearbeitet und die Pirelli-Walzen entsprechen nicht jenen, die wir bei den Wintertests und am GP-Wochenende verwenden. Von daher ist ein solcher erster Tag wenig aussagekräftig. Was wirklich Sache ist, das beginnen wir erst in Bahrain zu erahnen.»
Um alle Systeme zu prüfen, ist ein Filmtag hingegen prima geeignet: RBR tat das in Silverstone (mit Verstappen und Sergio Pérez), ebenso wie Aston Martin (Lance Stroll und Sebastian Vettel), McLaren (Daniel Ricciardo und Lando Norris), Williams (George Russell und Nicholas Latifi) und Alpine (Esteban Ocon). Ferrari und Haas gingen am 11. März auf dem Bahrain International Circuit auf die Bahn, unmittelbar vor Beginn der Wintertests, ebenso nochmals Aston Martin. AlphaTauri war in Imola unterwegs (mit Pierre Gasly und Yuki Tsunoda), Alfa Romeo in Barcelona mit Testfahrer Robert Kubica.
Ausgerechnet Weltmeister Mercedes-Benz hat mit dem neuen W12 noch keinen Kilometer zurückgelegt.
Der einzige Rennstall in Bahrain, bei welchem ein Testfahrer zum Einsatz kommt, ist Williams. Alle neun anderen Rennställe vertrauen auf die Stammpiloten. Ein Trend aus den letzten Jahren setzt sich fort: Viele Teams teilen die Arbeit auf, mit einem Piloten am Morgen im Einsatz und dem anderen am Nachmittag.
Gefahren wird ab 12. März in Bahrain jeweils vier Stunden am Morgen und am Nachmittag (europäischer Zeit 8.00–12.00 Uhr sowie 13.00–17.00 Uhr, lokal 10.00–14.00 Uhr und 15.00–19.00). Hier die Übersicht, wann wer zum Einsatz kommt.
Mercedes
Freitag, 12. März: Valtteri Bottas (FIN), dann Lewis Hamilton (GB)
Samstag, 13. März: Hamilton, dann Bottas
Sonntag, 14. März: Bottas, dann Hamilton
Red Bull Racing-Honda
Freitag, 12. März: Max Verstappen (NL)
Samstag, 13. März: Sergio Pérez (MEX)
Sonntag, 14. März: Pérez, dann Verstappen
McLaren
Freitag, 12. März: Daniel Ricciardo (AUS), dann Lando Norris (GB)
Samstag, 13. März: unbestätigt
Sonntag, 14. März: unbestätigt
Aston Martin
Freitag, 12. März: Sebastian Vettel (D), dann Lance Stroll (CDN)
Samstag, 13. März: Vettel, dann Stroll
Sonntag, 14. März: Stroll, dann Vettel
Alpine
Freitag, 12. März: Esteban Ocon (F)
Samstag, 13. März: Fernando Alonso (E)
Sonntag, 14. März: Ocon, dann Alonso
Ferrari
Freitag, 12. März: Charles Leclerc (MC), dann Carlos Sainz (E)
Samstag, 13. März: unbestätigt
Sonntag, 14. März: unbestätigt
AlphaTauri
Freitag, 12. März: Pierre Gasly (F), dann Yuki Tsunoda (J)
Samstag, 13. März: Tsunoda, dann Gasly
Sonntag, 14. März: Gasly, dann Tsunoda
Alfa Romeo
Freitag, 12. März: Kimi Räikkönen (FIN), dann Antonio Giovinazzi (I)
Samstag, 13. März: Giovinazzi
Sonntag, 14. März: Räikkönen
Haas
Freitag, 12. März: Mick Schumacher (D), dann Nikita Mazepin (RUS)
Samstag, 13. März: Mazepin, dann Schumacher
Sonntag, 14. März: Schumacher, dann Mazepin
Williams
Freitag, 12. März: Roy Nissany (IL)
Samstag, 13. März: Nicholas Latifi (CDN)
Sonntag, 14. März: George Russell (GB)