Damon Hill zu Sebastian Vettel: «Grausam anzusehen»
Das war nicht der WM-Start, den sich Sebastian Vettel mit Aston Martin erhofft hatte. Der vierfache Formel-1-Champion erreichte nur Startplatz 18, wurde wegen eines Vergehens unter gelber Flagge auf den letzten Startplatz strafversetzt, schubste im Rennen Esteban Ocon an, und die Einstopptaktik seiner Strategen war jetzt auch nicht der grosse Geniestreich.
Vettel entschuldigte sich noch im Parc fermé bei Ocon für die Kollision und meinte zu seinem Bahrain-GP: «Aus unserer Position war es schwierig. Wir haben unser Glück in einer Einstoppstrategie versucht. Das hat uns in Zweikämpfe verwickelt, die sehr viel Zeit gekostet haben. Gleich nach dem Reifenwechsel sah das gar nicht übel aus, zum Schluss ging uns in Sachen Gummiverschleiss die Luft aus. Aber dieses Risiko mussten wir eingehen. Positiv ist, dass wir reichlich gelernt haben und wissen, wo wir uns verbessern müssen.»
Damon Hill beobachtet das alles in Sorge. Der inzwischen 60jährige Engländer wurde 1996 mit Williams Weltmeister und hat 22 Grands Prix gewonnen. Er sagt in einem Podcast der Formel 1: «Es ist grausam anzusehen, was derzeit mit Vettel passiert. Ich bin der Ansicht, da muss mental etwas passieren. Vielleicht sollte er einen Esoteriker besuchen, der einen bösen Geist vertreibt oder so etwas. Was kann er nur getan haben, dass er das verdient?»
Der 115fache GP-Teilnehmer Hill weiter: «Mir kommt es vor, als würde er psychisch auf Zehenspitzen balancieren. Man hat immer den Eindruck, dass er leicht zögerlich vorgeht. Aber Formel 1 ist wie Rugby: Du kannst nicht halbherzig in einen Zweikampf gehen.»
«Ich bin sicher, dass er die ständigen Bestrafungen nicht einfach abstreifen kann. Das muss ihm Sorgen machen. Und das wird auch nicht besser. Er muss diese ganzen negativen Gefühle irgendwie loswerden. Wenn ihm das gelingt, dann hat er alle Fähigkeiten der Welt. Denn ich bin davon überzeugt, er ist noch immer talentiert genug, um da vorne mit Lewis und Max zu kämpfen.»
Hills früherer Williams-Stallgefährte David Coulthard sieht das anders: «Vettel hat einfach das gewisse Extra verloren. Und ich weiss auch nicht, wie er das wiederfinden will.»
Bahrain-GP in Sakhir
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)