Schumacher-Gefährte Nikita Mazepin: Miesestes Debüt?
Nikita Mazepin kam in Bahrain nicht weit
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal möchte Lino Gerber aus Solothurn wissen: «Der Haas-Fahrer Nikita Mazepin ist doch beim WM-Beginn in Bahrain nur ein paar Kurven weit gekommen. Ist dies das mieseste Debüt eines Grand-Prix-Neulings?»
Haas-Teamchef Günther Steiner hatte für die GP-Neuling Mick Schumacher und Nikita Mazepin als Ziel ausgegeben: «Sie sollen möglichst viel lernen, und das bedeutet zwingenderweise – ins Ziel kommen.» Formel-2-Champion Schumacher hat das umgesetzt, Mazepin nicht. Schumacher leistete sich zwar auf kalten Reifen hinter dem Safety-Car ebenfalls einen Dreher, konnte aber weitermachen und beendete das Rennen auf Rang 16.
Die Darbietung des Moskauers Mazepin ist das kürzteste Debüt seit Felipe Massa (Sauber) und Allan McNish (Toyota) 2002 im Albert Park von Melbourne. Der Brasilianer und der Schotte wurden damals in eine Kollision in der ersten Kurve verwickelt. Aber sie sind bei weitem nicht die einzigen GP-Neulinge, deren Debüt in die Hose ging.
Nicht zu vergessen Micks Vater Michael Schumacher, der in Belgien 1991 mit dem Jordan in der ersten Runde ausrollte (Kupplungsdefekt).
Ebenfalls out in der ersten Runde für diese GP-Neulinge: Maurício Gugelmin 1988 beim Debüt ausgerechnet im Heimrennen von Brasilien (Getriebe), der Argentinier Oscar Larrauri im gleichen Rennen (Elektrik), Nudelproduzent Paolo Barilla 1989 in Japan (Kupplungsschaden im Minardi), Tarso Marques 1996 in Brasilien (Dreher).
Besonders bitter, und das trifft auf Mazepin nicht zu: Wenn ein Debüt auch gleich das Ende der Formel-1-Karriere bedeutet. Diesen Rekord teilen sich ein Italiener und ein Argentinier.
Zusammen mit dem Italiener Marco Apicella (GP Italien in Monza 1993, Kollision in der ersten Kurve) hält Miguel Ángel Guerra den wenig rühmlichen Rekord der kürzesten GP-Karriere. Guerra trat mit Osella 1981 vier Mal zu einem GP-Wochenende an, aber in Long Beach, Brasilien sowie Argentinien konnte er sich nicht fürs Rennen qualifizieren.
In Imola klappte das endlich, aber dann kam der junge Südamerikaner kaum einen halben Kilometer weit: Kollision mit dem March des Chilenen Eliseo Salazar, der Osella von Guerra prallte in eine Mauer und wurde an der Vorderachse so eingedrückt, dass sich Miguel Ángel einen doppelten Knöchelbruch zuzog. «Leider habe ich nie wieder eine Chance in der Formel 1 erhalten», sagcte der Argentinier später. «In meinem Land brach eine Finanzkrise aus, und es war nicht mehr möglich, frische Sponsoren für den GP-Sport zu finden.»
Bahrain-GP in Sakhir
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)