Kimi Räikkönen: Harte Strafe, Alfa Romeo wehrt sich
Kimi Räikkönen
Die Freude bei Alfa Romeo war von kurzer Dauer: Nach dem feinen 9. Platz von Kimi Räikkönen kam dicke Post der Rennkommissare – WM-Punkte futsch, wegen einer Absurdität im Reglement. Was war da nur passiert?
Ausgangspunkt war in Italien Räikkönens Dreher, nachdem die Autos zum Re-Start nach der Zwangspause (Crash von Valtteri Bottas und George Russell) aus der Box fuhren. Eine Runde lang ging es hinter dem Safety-Car her, ehe ein fliegender Start erfolgen sollte. Auf dem Weg dorthin, in Kurve 3, drehte sich der Finne, einige Autos fuhren vorbei.
Bereits hier wird’s kurios: In einer Safety-Car-Phase ist das Überholen, um seinen Platz zurückzuholen, verboten. Bei einem Neu-Start aber wird vom Fahrer gefordert, dass er seinen Platz wieder einnimmt. Passieren muss das allerdings vor der ersten Safety-Car-Linie, also der weissen Linie vor der Boxeneinfahrt.
Das Tückische: Im Regelbuch heisst es auch, dass Überholmanöver bei einem rollenden Start nicht mehr erlaubt sind, sobald das Safety-Car die Lichter ausschaltet. Das geschah in Kurve 10, Räikkönen hatte die Konkurrenz erst in den Kurven 13 und 14 eingeholt, was aber noch vor der Safety-Car-Linie war. Das Team wies Räikkönen an, seine Positionen nicht zurückzuholen, auch wegen der widrigen Bedingungen auf feuchter Strecke. Eine Anfrage beim Rennleiter, wie denn nun vorzugehen sei, blieb aus Zeitmangel unbeantwortet.
Doch Kimi hätte, da er seine ursprüngliche Position nicht innehatte, aus der Boxengasse starten müssen. So stehts im dicken Regelbuch. Der 21fache GP-Sieger verzichtete darauf und bekam deshalb eine happige 30-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt, wegen der er von Platz 9 auf Rang 13 zurückfiel. Alfa Romeo prangert das Strafmass als unverhältnismässig an. Rennchef Michael Masi verteidigte die Rennpolizei: Für solche Vergehen liesse das Reglement keinen Spielraum.
Aber Alfa Romeo gibt nicht auf: Vertreter des Rennstalls sind bei der FIA vorstellig geworden, um geltend zu machen – man habe bei der Rennleitung gefragt, wie vorzugehen sei, aber so lange keine Antwort erhalten, bis es zur Reaktion zu spät war. Diese Verzögerung habe also letztlich zur Strafe geführt, und das sei nicht fair.
Der Sportkodex erlaubt es, verhängte Strafen nochmals zur Sprache zu bringen und sogar zu kippen, sofern relevante Informationen vorgebracht werden, die bei der ersten Entscheidung noch nicht vorlagen.
Abschlusstraining Portimão
01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:18,348
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:18,355
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:18,746
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:18,890
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:19,039
06. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:19,042
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:19,116
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:19,306
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:19,375
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:19,659
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:19,109
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:19,216
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:19,456
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:19,463
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:19,812
16. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:19,839
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:19,913
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:20,285
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:20,452
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:20,912