Kai Ebel (RTL) zu Verstappen: Das ist keine Arroganz
Kai Ebel 2017 mit Max Verstappen
Mehr als 500 Formel-1-WM-Läufe hat Kai Ebel inzwischen erlebt, aber auch für den 56jährigen RTL-Reporter gehört der Baku-GP 2021 gewiss zu den spektakulärsten WM-Läufen. Im AvD Motor & Sport Magazin von Sport1 sagt der Mönchengladbacher zum Reifenplatzer von Max Verstappen: «Er hat alles richtig gemacht in diesem Rennen, musste das Ding nur noch nach Hause fahren. Und dann bricht einem urplötzlich das Auto aus, schon geht’s ab in die Mauer, aus! Da verliert man natürlich die Fassung. Wir erleben es nicht jeden Tag, dass Max Verstappen gegen einen Reifen tritt.»
«Verstappen wusste genau, welch gutes Auto er hat. Wenn sich dann die Siegchance bietet und Mercedes gleichzeitig schwächelt, und all das löst sich in Luft auf, das ist schon bitter.»
Wie erlebt der langjährige GP-Reporter die beiden WM-Rivalen aus ganz persönlicher Perspektive? Kai Ebel sagt: «Für mich ist Max zugänglicher. Wir kennen uns privat. Ich bin mit seinem Manager befreundet und kenne seinen Vater gut. Max hat ein Selbstverständnis, jeden zu schlagen. Wenn man ihn fragt, wer sein Wunsch-Teamkollege sein soll, dann sagt er: ‘Das ist mir egal, ich schlage ohnehin jeden.’ Aber das ist keine Arroganz, sondern Ausdruck von sehr viel Selbstsicherheit. Hamilton ist ihm punkto Erfahrung voraus. Max rutscht jetzt erst in seine beste Zeit hinein. Bei Lewis geht es schon in Richtung Routine.»
Zum Titelkampf zwischen Verstappen und Hamilton sowie zwischen Red Bull Racing-Honda und Mercedes meint Ebel: «Der Renngott hat offenbar entschieden, wir sollen es spannend haben. Und das ist genau, was wir alle am liebsten sehen – dass mehr als nur ein Fahrer eine echte WM-Chance besitzt. Jetzt hat Hamilton einen Gegner auf Augenhöhe, Max Verstappen. Dass die beiden vom Charakter her so unterschiedlich sind, macht es auch für mich nur noch prickelnder.»
«Was die Leistungsfähigkeit der Autos angeht, so hat Red Bull Racing-Honda derzeit die Nase vorn. In Sachen zweiter Fahrer erkenne ich bei Sergio Pérez eine unglaubliche Rennintelligenz. Valtteri Bottas sass über die Jahre immer im besten Auto. Aber Pérez hätte in diesem Auto mindestens die gleichen Erfolge errungen wie der Finne.»
Aserbaidschan-GP, Baku
01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:39:40,034h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,421 sec
03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +2,865
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,995
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,918
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +6,604
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +7,063
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +7,936
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +9,132
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,021
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,727
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11,748
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +14,018
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +14,615
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +17,789
16. Nicholas Latifi* (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +13,052
*10-sec-Stop-and-Go-Strafe in 30-Sek-Zeitstrafe umgewandelt (Boxengasse während der Gelbphase nicht genutzt)
Out
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Getriebedefekt
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Reifenschaden, Unfall
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Reifenschaden, Unfall
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Motordefekt
WM-Stand nach 6 von 22 Rennen
01. Verstappen 105 Punkte
02. Hamilton 101
03. Pérez 69
04. Norris 66
05. Leclerc 52
06. Bottas 47
07. Sainz 42
08. Gasly 31
09. Vettel 28
10. Ricciardo 26
11. Alonso 13
12. Ocon 12
13. Stroll 9
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Schumacher 0
18. Russell 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Konstrukteurs-Meisterschaft
01. Red Bull Racing 174 Punkte
02. Mercedes 148
03. Ferrari 94
04. McLaren 92
05. AlphaTauri 39
06. Aston Martin 37
07. Alpine 25
08. Alfa Romeo 2
09. Haas 0
10. Williams 0