Helmut Marko: Skepsis vor Debüt des Sprint-Formats
Dr. Helmut Marko im Gespräch mit Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn
In Silverstone wirft die Formel 1 erstmals während der Saison den Wochenend-Ablauf über den Haufen: Mit nur zwei freien Trainings, einer Qualifikation in den üblichen drei Phasen am Freitag, einem «Sprint Qualifying» am Samstag über rund 30 Minuten oder 100 Kilometer, dessen Einlauf die Startaufstellung für den britischen GP am Sonntag ergibt.
Nicht alle jubeln über die neue Attraktion für die Fans, die die Änderung sein soll. Red Bulls Motorsportdirektor Helmut Marko teilt die Euphorie über das Experiment nicht: «Wenn Freitag etwas schiefgeht, kann es das ganze Wochenende verhauen. Das erste Training ist die einzige Chance zur Formüberprüfung, danach tritt schon die Parc fermé-Regelung (keine Arbeiten am Auto mehr, Anm.) in Kraft. Das heisst, dass man erst Samstag im zweiten Training etwas korrigieren kann.»
Deshalb, ergänzt der Grazer, werde es bei Red Bull Racing und wohl auch bei AlphaTauri keine neuen Teile an den Autos geben, die nicht erprobt sind.
Marko ist auch höchst skeptisch, dass Mercedes die Saison vorzeitig durch Einstellung der Weiterentwicklung aufgibt: «Sie werden weiter das Beste herausholen wollen.» Und, logisch, Lewis Hamiltons Titelchance und die Möglichkeit zum Heimsieg wahren. «Mercedes gibt erst auf, wenn es rechnerisch keine Chance mehr gibt», ist Marko überzeugt.
Lokalmatador Hamilton hat den Jubel seiner Landsleute hier schon sieben Mal (2008 im McLaren, 2014-17 und 2019-2020 im Mercedes) ausgekostet. Sein Rivale Max Verstappen siegte für Red Bull Racing-Renner im Vorjahr im zweiten Rennen, dem 70-Jahre-Jubiläums-GP.
Die Zukunft des neuen Formats ist indes nicht entschieden. «Ob es auch 2022 angewendet wird und wenn ja in wie vielen Rennen, ist derzeit völlig offen. Wir warten die Erfahrungen dieser Saison ab und entscheiden erst nach dem letzten Lauf, wie wir damit in Zukunft verfahren werden», erklärte Formel-1-Chef Stefano Domenicali auf Nachfrage.
Sportdirektor Ross Brawn ergänzte: «Ich glaube nicht, dass wir die Sprint-Qualifyings 2022 an jedem Rennwochenende sehen werden, aber vielleicht in einigen. Da ist noch alles offen.»
Österreich-GP, Spielberg
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:23:55,147h
02. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +17,973 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +20,019
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 46,452
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 57,144
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 57,915
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:00,395 min
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:01,195
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:01,844
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde*
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde*
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
* Kollision und out, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
WM-Stand nach 9 von 23 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 182 Punkte
2. Hamilton 150
3. Pérez 104
4. Norris 101
5. Bottas 92
6. Leclerc 62
7. Sainz 60
9. Ricciardo 40
8. Gasly 39
10. Vettel 30
11. Alonso 20
12. Stroll 14
13. Ocon 12
14. Tsunoda 9
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Teams
1. Red Bull Racing 286
2. Mercedes 242
3. McLaren 141
4. Ferrari 122
5. AlphaTauri 48
6. Aston Martin 44
7. Alpine 32
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0