MotoGP: So lief der erste Wintertest

Davide Brivio über die Formel 1: «Alles ist grösser»

Von Otto Zuber
Alpine-Rennleiter Davide Brivio

Alpine-Rennleiter Davide Brivio

Alpine-Rennleiter Davide Brivio nutzt die Formel-1-Sommerpause, um seinem alten Arbeitsumfeld einen Besuch abzustatten. Am Red Bull Ring sprach er über die Unterschiede zwischen der Zweirad- und der Vierrad-WM.

Für Davide Brivio begann 2021 ein neues Kapitel: Der erfolgreiche Suzuki-Teammanager, der 2020 noch den WM-Titelgewinn mit Joan Mir feiern durfte, folgte dem Ruf des Alpine-Rennteams und wechselte als Rennleiter für die Franzosen in die Formel 1. Er hat mittlerweile schon elf Rennen in der Königsklasse des Vierrad-Sports erlebt und beim jüngsten Kräftemessen auf dem Hungaroring dank des Überraschungssiegs von Esteban Ocon den ersten GP-Triumph bejubeln können.

In der Formel-1-Sommerpause, die nach dem Ungarn-GP angefangen hat, stattet der Italiener seinem alten Paddock einen Besuch ab: In der Steiermark liess er sich beim ersten der beiden MotoGP-Wochenenden im Murtal blicken und erklärte gegenüber MotoGP-Reporter Simon Crafar: «Es ist schön, hier zu sein. Es ist eine Welt, in der ich fast zwanzig Jahre lang unterwegs war, also kenne ich viele Leute. Es fühlt sich sehr vertraut an, das ist grossartig.»

Und Brivio berichtete: «Ja, jetzt ist mein Job ganz anders, es ist eine andere Welt.» Natürlich sei es immer noch Motorsport, doch in der Formel 1 sei alles sehr viel grösser, fügte er an. «Die Organisation ist grösser, die Autos sind grösser, man hat mehr Teile, mehr Leute und alles ist sehr interessant», zählte er auf.

Die wohl grösste Differenz ist gemäss Brivio aber woanders zu finden: «In der MotoGP liegt es nach dem Start ganz am Fahrer, und das ist wohl der grösste Unterschied, ausserdem sind die Fahrer in der Formel 1 sehr viel beschäftigter, sie haben mehr Medien-Termine, aber auch mehr technische Meetings als in der MotoGP.»

«Die MotoGP ist eher ein individueller Sport, in der Formel 1 ist es mehr ein Teamwork zwischen den beiden Fahrern. Alle technischen Meetings werden zusammen abgehalten, auf der Strecke ist das Ganze dann natürlich etwas Anderes. Es ist ganz klar ein Team-Konzept. Das besteht natürlich auch in der MotoGP, aber wir sagen immer, dass der schlimmste Gegner der eigene Teamkollege ist», fuhr der 57-jährige Rennleiter fort.

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
04. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
06. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
07. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
08. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
12. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
Disqualifikation
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, zu wenig Sprit

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen*

Fahrer
1. Hamilton 195 Punkte
2. Verstappen 187
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Sainz 83
7. Leclerc 80
8. Gasly 50
9. Ricciardo 50
10. Ocon 39
11. Alonso 38
12. Vettel 30
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Latifi 6
16. Russell 4
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 303
2. Red Bull Racing 291
3. Ferrari 163
4. McLaren 163
5. Alpine 77
6. AlphaTauri 68
7. Aston Martin 48
8. Williams 10
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

* WM-Stand nach der Disqualifikation von Vettel

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