Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Timo Glock: «Fühle mich manchmal nicht willkommen»

Von Gerhard Kuntschik
Timo Glock

Timo Glock

Der frühere Formel-1-Star Timo Glock offenbart im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, was er sich als TV-Experte wünscht und welche Bedenken er hätte, wenn er als Regelhüter Entscheidungen fällen müsste.

Nach fünf Jahren als Fahrer (2008-12) ist DTM-Haudegen Timo Glock in der Formel 1 als TV-Mitarbeiter und Experte auf der «anderen Seite» dabei. Was erwartet der BMW-Werksfahrer von der zweiten Saisonhälfte? «Ich hoffe, dass Red Bull Racing zurückschlagen kann, weil ich spüre, dass das Pendel zuletzt wieder in Richtung Mercedes schlug», sagt er im Gespräch mit speedweek.com.

«Die zweite Saisonhälfte wird sicher spannend, zwei Teams und zwei Topfahrer auf Augenhöhe. Die Frage ist, wer investiert mehr in das aktuelle Auto und wer mehr in die Zukunft», erläutert der 39-Jährige. Und da könnte der aufreibende Zweikampf in diesem Jahr ein Handicap für die Zukunft mit den neuen Autos mit sich bringen, meint Glock.

«Mein Bauch sagt mir, dass Red Bull Racing weiss, dass das in diesem Jahr die grosse Chance ist. Deshalb wird man wohl mehr aufwenden für den Erfolg in dieser Saison, was dann 2022 ein Nachteil sein kann», erklärt der ehemalige GP-Star.

Und die Spannung wird laut Glock 2022 noch steigen: «Mit den neuen Autos und weniger Freiheiten im technischen Reglement, mehr Einheitsbauteilen, wird das Feld automatisch näher zusammenrücken. Am Ende denke ich aber doch, dass sich Mercedes und Red Bull Racing einen kleinen Vorsprung bewahren werden. Allerdings lenken die Mittelfeldteams ihren Fokus schon jetzt mehr und mehr auf 2022. Das alles verspricht doch einige Spannung und Ungewissheit.»

Ob Glock im Falle einer FIA-Anfrage auch wie die Ex-Kollegen Pirro, Salo, Warwick, Liuzzi usw. als Rennkommissär zur Verfügung stünde? Da meinte der 91-fache GP-Teilnehmer: «Ich würde es auf jeden Fall einmal probieren. Da sind aber auch wieder Situationen dabei, in denen ich froh bin, nicht entscheiden zu müssen. Auch wenn ich als TV-Kommentator dazu schnell eine Meinung haben muss.»

«Deshalb verstehe ich auch Journalisten jetzt viel besser, die oft sehr wenig Information von den Teams bekommen, was Hintergründe betrifft. Das ist eigentlich schade, weil man mehr über diesen schönen Sport transportieren könnte. Mit mehr Details an Information gäbe es auch mehr Feedback von den Fans. Als TV-Mitarbeiter, der zu den Teams kommt und Fragen stellen will, fühle ich mich manchmal nicht gerade willkommen, selbst als ehemaliger F1-Pilot», erzählt Glock weiter.

Natürlich drängt sich für den Wahl-Schweizer der Vergleich mit der aktuellen DTM auf, die ohne offizielle Werkbeteiligung einen lockereren Umgang mit den Medien ermöglicht: «Es herrscht mehr das Gefühl vor, wir gehören alle zusammen. Man muss nicht mehr über jeden Satz, den man zu einem Journalisten sagt, nachdenken.»

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
04. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
06. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
07. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
08. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
12. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, Disqualifikation, zu wenig Sprit

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 195 Punkte
2. Verstappen 187
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Sainz 83
7. Leclerc 80
8. Gasly 50
9. Ricciardo 50
10. Ocon 39
11. Alonso 38
12. Vettel 30
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Latifi 6
16. Russell 4
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 303
2. Red Bull Racing 291
3. Ferrari 163
4. McLaren 163
5. Alpine 77
6. AlphaTauri 68
7. Aston Martin 48
8. Williams 10
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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