Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Verstappen gegen Hamilton: Was ist noch erlaubt?

Von Mathias Brunner
Verstappen gegen Hamilton in Brasilien

Verstappen gegen Hamilton in Brasilien

Das knallharte Duell zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton in Brasilien hat zu einer lebhaften Fahrerbesprechung geführt. Formel-1-Rennchef Michael Masi sagt, wo er die Grenzen des Erlaubten ansiedelt.

Tagelang gab das eisenharte Rad-an-Rad-Duell zwischen WM-Leader Max Verstappen und Lewis Hamilton in Brasilien zu reden, auch am Freitagabend vor dem Katar-GP. In der üblichen Besprechung der Fahrer mit Rennleiter Michael Masi wollten die Piloten wissen, was nun Sache ist beim gepflegten Ausfahren der Ellenbogen. Wo liegen die Grenzen? Was ist künftig erlaubt und was nicht?

George Russell war danach verwirrt: «Die Besprechung führte zu keinem zählbaren Ergebnis. Für mich war die Verteidigung von Verstappen zu viel des Guten. Hätte es sich um die letzte Runde im Grand Prix gehandelt, da bin ich mir ganz sicher, dann hätte er eine Strafe kassiert. Max ist doch nur deshalb einer Strafe entgangen, weil Lewis gewonnen hat.»

Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso ist der Ansicht: «Wir haben zu viele Grauzonen. Einmal profitierst du davon, ein anderes Mal fällt dir das auf den Kopf.»

Lewis Hamilton: «Jeder Fahrer wollte Klarheit, ausser Max. Aber wir haben keine Klarheit erhalten. Wie bei den Pistengrenzen. Einmal besteht sie aus der weissen Linie, dann nicht mehr. Wir Fahrer wollen doch nur eines – gleichmässige Entscheidungen.»

Carlos Sainz fügt hinzu: «Wir werden im kommenden Winter wirklich klären müssen, was beim Angreifen und Verteidigen akzeptabel ist und was nicht. Kann ich meinen Gegner von der Bahn drängen? Und falls ja, wie oft? Nur einmal? Mehrfach? Erhalten wir Warnungen? Wir wollten Antworten, aber ein Teil des Problems besteht darin, dass wir nicht immer die gleichen Rennkommissare haben.»

Max Verstappen findet: «Jeder fährt und verteidigt sich eben anders. Es ist für die FIA nicht so einfach, alle auf eine Linie zu bringen. Und wenn sie etwas entscheiden, dann hat jeder Pilot dazu eine andere Meinung. In der Sitzung mit Masi ging es um einen Austausch von Meinungen, und uns wurden die Abläufe seitens der FIA dargelegt. Es war eine lange Sitzung, aber am Ende war alles klar.»

Dieser Ansicht kann sich Lewis Hamilton nicht anschliessen: «Das ist überhaupt nicht klar.»

Also was ist jetzt Sache? Formel-1-Rennleiter Michael Masi sagt: «Ich finde, wir haben den Piloten deutlich gemacht, was wir von ihnen erwarten. Einige sind damit einverstanden, andere nicht. Aber das ist immer so. Wir haben ihnen einen grundsätzlichen Leitfaden gegeben, doch sie müssen sich dessen bewusst sein – jeder Fall wird in unterschiedlicher Zusammensetzung der Rennkommissare betrachtet.»

Auf die Frage an den Australier, ob keine Strafe für Max in Brasilien bedeute, dass die Piloten eine längere Leine erhalten, sagt Masi: «Nein, wir sind nicht nachsichtiger als zuvor. Jeder Fall wird einzeln angeschaut, unter Berücksichtigung der ganz spezifischen Umstände. An der grundsätzlichen Einstellung hat sich nichts geändert.»

Katar-GP, Losail

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:24:29,908 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +25,743 sec
03. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +59,457
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:02,306 min
05. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:20,570
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:21,274
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:21,911
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:23,126
09. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, + 1 Runde
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12

WM-Stand nach 20 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 351.5 Punkte
2. Hamilton 343.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 190
5. Norris 153
6. Leclerc 152
7. Sainz 145.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 77
11. Ocon 60
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 546.5
2. Red Bull Racing 541.5
3. Ferrari 297.5
4. McLaren 258
5. Alpine 137
6. AlphaTauri 112
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0

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