MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Saudi-Arabien-GP: Lewis Hamilton siegt vor Verstappen

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton und Max Verstappen lieferten sich in Saudi-Arabien ein hartes Duell

Lewis Hamilton und Max Verstappen lieferten sich in Saudi-Arabien ein hartes Duell

Lewis Hamilton durfte in Saudi-Arabien nach einem ereignisreichen Rennen den Sieg feiern. Verstappen musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Valtteri Bottas komplettierte das Podest.

Die GP-Stars erlebten einen ersten Teil des zweitletzten Rennens der Saison: Erst krachte Mick Schumacher in Kurve 22 in die Mauer und löste damit erst eine Safety-Car-Phase und schliesslich eine Unterbrechung aus. Dann krachte es beim zweiten Start, weil Charles Leclerc Sergio Pérez in einen Dreher zwang. George Russell bremste und der hinter ihm fahrende Nikita Mazepin hatte keine Chance mehr, zu reagieren. Er krachte dem Williams-Piloten direkt ins Heck.

Drama gab es auch an der Spitze, Lewis Hamilton, der durch einen frühen Stopp mit seinem Teamkollegen Valtteri Bottas die Führung an Max Verstappen abgegeben hatte, kam beim zweiten Start besser weg. Verstappen bremste später, fuhr neben die Strecke und kam in Führung wieder raus. Dahinter überholte Esteban Ocon den Titelverteidiger, der damit auf Position 3 unterwegs war.

Weil Verstappen die Position durch das Verlassen der Strecke gewonnen hatte, bot Rennleiter Michael Masi dem Red Bull Racing Team an, die Position schon vor dem zweiten Restart zurückzugeben, was der Rennstall aus Milton Keynes auch annahm.

Somit lautete die Reihenfolge beim dritten Losfahren Ocon vor Hamilton, Verstappen, Daniel Ricciardo, Bottas, Pierre Gasly, Leclerc, Antonio Giovinazzi, Carlos Sainz, Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen, Yuki Tsunoda, Fernando Alonso, Lance Stroll und Nicholas Latifi. Russell, Pérez, Mazepin und Schumacher durften zuschauen, wie die GP-Kollegen erneut vom Safety-Car auf die Startaufstellung geführt wurden. Sie durften erneut einen normalen Start absolvieren.

Diesmal machte Verstappen, der im Gegensatz zu Hamilton auf den mittelharten Reifen losfuhr, alles richtig. Der Niederländer zog erst an Hamilton, der die harten Reifen aufgeschnallt hatte, vorbei und übernahm kurz darauf die Führung von Ocon, der auch auf der harten Mischung losgefahren war. Hamilton, Ricciardo, Bottas, Gasly, Giovinazzi, Vettel, Tsunoda, Leclerc, Sainz, Stroll, Räikkönen, Alonso, Norris und Latifi folgten auf den weiteren Positionen.

Sebastian Vettel: Zwei unliebsame Treffen

Vettel arbeitete sich gleich an Leclerc vorbei und Tsunoda tat es ihm gleich, womit der Ferrari-Star auf den zehnten Platz zurückfiel. Auch Hamilton überholte Ocon, mit dem er beim Start zusammengeraten war. Verstappen bekundete einen Power-Verlust in der 20. Runde, wurde aber von seinem Team beruhigt.

Hamilton schaffte es, den Rückstand auf weniger als eine Sekunde zu drücken, doch Verstappen reagierte und vergrösserte die Lücke erneut auf 1,4 sec, bis die Rennleitung das DRS freigab und die Fahrer den Heckflügel flachstellen durften. Doch schon in Runde 22 wurden wieder die gelben Flaggen gezeigt, denn Tsunoda landete nach einem Scharmützel mit Vettel in der Mauer.

Der Japaner schaffte es aus eigener Kraft an die Box zurück, während das Feld mittels einer virtuellen Safety-Car-Phase eingebremst wurde. Später kassierte er eine 5-sec-Zeitstrafe für das Verursachen des Unfalls.

Tsunoda holte sich einen neuen Frontflügel an der Box ab, während der Rest wieder Gas geben durfte. Die Reihenfolge lautete zur Rennmitte Verstappen vor Hamilton, Ocon, Ricciardo, Bottas, Gasly, Giovinazzi, Sainz, Leclerc, Stroll, Vettel, Räikkönen, Norris, Latifi, Alonso und Tsunoda, weil Alonso einen Dreher hinlegte und zwei Positionen verlor.

Vettel verlor in der Folge einen Teil seines Frontflügels, konnte aber weiterfahren. In Runde 27 kam die zweite virtuelle Safety-Car-Phase, denn Vettel und Räikkönen kamen sich zu nahe und verteilten damit Schrott auf der Piste. Alonso ärgerte sich über die Teile, die in den Kurven 6 und 10 noch lagen, als das Feld wieder Gas geben durfte. Vettel blieb auf Anweisung seines Teams auf der Piste und äusserte Bedenken, dass es sehr gefährlich werden könnte, sollte sein Frontflügel abfallen. Die Rennkommissare entschieden später, dass keine weitere Untersuchung der Szene mit Räikkönen nötig sei.

Noch zwei virtuelle Safety-Car-Phasen

Die Rennleitung reagierte und bremste das Feld erneut mit einer virtuellen Safety-Car-Phase ein. Die Reihenfolge lautete in der 30. Rennrunde Verstappen vor Hamilton, Ocon, Ricciardo, Bottas, Gasly, Giovinazzi, Sainz, Leclerc, Stroll, Norris, Latifi, Vettel, Alonso, Räikkönen und Tsunoda. Der 21-Jährige war der Einzige, der schon überrundet worden war.

Verstappen durfte sich freuen, denn die Schleichfahrt schonte seine Medium-Reifen. In Runde 33 wurde die Strecke wieder freigegeben und Verstappen hatte einen Vorsprung von 1,7 sec, der allerdings schnell schrumpfte. In Runde 36 kam die nächste virtuelle Safety-Car-Phase, die allerdings nicht lange dauerte, denn das grosse Trümmerteil, das diese ausgelöst hatte, wurde schnell von der Piste geräumt.

Der Unterschied zwischen Verstappen und Hamilton betrug weniger als eine Sekunde und Hamilton griff in der 38. Runde an. Das Duo bog nebeneinander in die erste Kurve ein, fuhr durch die Auslaufzone und Hamilton funkte: «Der ist doch komplett verrückt!» Verstappen wurde daraufhin angewiesen, die Position zurückzugeben und ging in Kurve 27 vom Gas, worauf Hamilton ihm ins Heck rasselte.

Beide konnten weiterfahren, doch Hamilton schäumte. «Das war ein Bremstest», ärgerte er sich am Funk. Sein Frontflügel hatte die Szene nicht unbeschadet überlebt. Die Rennleitung kündigte eine Untersuchung der Szene an, während weiter hinten Bottas an Ricciardo vorbeizog. Verstappen bekam eine 5-sec-Strafe aufgebrummt, weil er die Position nicht zurückgegeben hatte.

Die Szene in der 27. Kurve wollten die Regelhüter erst nach dem Rennen untersuchen. In Runde 43 übernahm Hamilton die Führung vor Verstappen, Ocon, Bottas, Ricciardo, Gasly, Sainz, Leclerc, Giovinazzi, Norris, Stroll, Latifi, Alonso, Vettel, Tsunoda und Räikkönen.

Vettel bog drei Runden vor dem Ende des Rennens an die Box ab und stellte sein Auto ab. Alonso holte sich frische Reifen und fiel auf Position 13 zurück. Am Ende durfte sich Hamilton über den Sieg vor Verstappen und Bottas freuen. Ocon, Ricciardo, Gasly, Leclerc, Sainz, Giovinazzi und Norris kamen auf den weiteren Punkterängen ins Ziel, Stroll, Latifi, Alonso, Tsunoda, und Räikkönen gingen leer aus.

Saudi-Arabien-GP, Dschidda

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:28:43,979h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +11,825 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +27,531
04. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +27,633
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +40,121
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +41,613
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +44,475
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +46,606
09. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +58,505
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:01,358 min
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:17,212
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:23,249
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Crash
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Crash
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, Crash

WM-Stand nach 21 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 369.5 Punkte
2. Hamilton 369.5 Punkte
3. Bottas 218
4. Pérez 190
5. Leclerc 158
6. Norris 154
7. Sainz 149.5
8. Ricciardo 115
9. Gasly 100
10. Alonso 77
11. Ocon 72
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 587.5
2. Red Bull Racing 559.5
3. Ferrari 307.5
4. McLaren 269
5. Alpine 149
6. AlphaTauri 120
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 13
10. Haas 0

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