Mattia Binotto zu Masi: «Schwierigster Job der Welt»
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto
Das Herzschlagfinale in Abu Dhabi wird vielen GP-Fans noch lange in bester Erinnerung bleiben, genauso wie die ganze Saison 2021, die viel Spannung, Unterhaltung und ein starkes Duell zwischen Mercedes-Star Lewis Hamilton und dem späteren Weltmeister Max Verstappen bot. Der Spitzenkampf wurde erst in der letzten Rennrunde entschieden, und die Art und Weise, wie er zustande kam, sorgt seither für Diskussionen.
Denn Verstappens letzter Angriff wurde erst durch den Crash von Nicholas Latifi möglich, der eine Safety-Car-Phase ausgelöst hatte. Formel-1-Rennleiter Michael Masi entschied, das Rennen nicht hinter dem Safety-Car enden zu lassen und rief Bernd Mayländer rechtzeitig wieder an die Box, um noch eine Rennrunde in voller Fahrt zu absolvieren. Das geschah auch, obwohl sich nicht alle Überrundeten zurückrunden konnten.
Was folgte, war ein Nachspiel, das sinnbildlich für den erbitterten Zweikampf zwischen Mercedes und Red Bull Racing war. Mercedes legte gleich zweifach Protest ein, doch alle Einwände wurden abgeschmettert. Am Ende entschied sich das Team von Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff, die Angelegenheit nicht weiterzuziehen und von einem Berufungsverfahren abzusehen.
Viele Fans der Sternmarke und von Lewis Hamilton waren entsetzt, sie liessen ihrem Ärger freien Lauf und griffen in den sozialen Medien Williams-Pilot Latifi und Rennleiter Masi an. Während Latifi mit einem offenen Brief darauf reagiert hat, hüllt sich der Renndirektor der Königsklasse in Schweigen – genauso wie Hamilton, der damit Spekulationen um einen möglichen Rücktritt nach der enttäuschenden WM-Niederlage ausgelöst hat.
Dafür hat sich Ferrari-Teamchef Mattia Binotto zur Kritik an Masi geäussert. Der in der Schweiz aufgewachsene Italiener erklärte in seiner Medienrunde: «Egal, welche Entscheidung er getroffen täte, es hätte immer jemanden gegeben, der glücklich damit ist, und jemanden, dem diese nicht gefällt. Ich denke, er hatte den schwierigsten Job der Welt.»
Er selbst wolle die Entscheidungen nicht beurteilen. «Das wäre falsch», ist sich Binotto sicher. «Es gab sicher gute Gründe, warum die FIA die Situation so gehandhabt hat, und vielleicht hätte man auch etwas anders machen können. Aber das ist schwer zu beurteilen», fügte der 52-jährige Ingenieur an.
Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, 12. Dezember
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:30:17,345 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,256 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +5,173
04. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +5,692
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +6,531
06. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +7,463
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +59,200
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:01,708 min
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:04,026
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:06,057
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:07,527
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
15. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +3 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, Hydraulik
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Antrieb
Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, Getriebe
WM-Stand nach 22 von 22 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 394.5 Punkte
2. Hamilton 387.5
3. Bottas 226
4. Pérez 190
5. Sainz 164.5
6. Norris 160
7. Leclerc 159
8. Ricciardo 115
9. Gasly 110
10. Alonso 81
11. Ocon 74
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 32
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 3
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
21. Kubica 0
Teams
1. Mercedes 613.5
2. Red Bull Racing 584.5
3. Ferrari 323.5
4. McLaren 275
5. Alpine 155
6. AlphaTauri 142
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 13
10. Haas 0