Sebastian Vettel: Unterhosen-Protest wegen Hamilton
Sebastian Vettel in Miami
Die Regelhüter der FIA haben angekündigt: In Sachen Schmuck und Unterwäsche wird ab jetzt knallhart durchgegriffen. Hintergrund: Schmuck wird als potenziell gefährlich angesehen, sollte es zu einem Unfall kommen, und einige Fahrer haben es mit der feuerfesten Unterwäsche wohl nicht so ernst genommen, wie sie sollten.
Der 53-fache GP-Sieger Sebastian Vettel hat in Miami für Hamilton Partei ergriffen, er findet – man sollte den Piloten eine gewisse Freiheit lassen. Aus Protest spazierte er im Fahrerlager mit einer Unterhose über dem Overall herum.
Apropos Schmuck: Lewis Hamilton hat im ersten Training auf das Tragen von Ohrschmuck verzichtet, und die FIA hat ihm zwei Rennen Zeit gelassen (also bis vor dem Monaco-GP), sich den Schmuck aus der Nase entfernen zu lassen. Noch vor dem ersten Training hatte der Engländer angekündigt, dass er in Sachen Schmuck nicht einknicken werde und dass Mercedes schliesslich auch Testfahrer habe – falls es Hamilton nicht erlaubt wird, mit Schmuck zu fahren.
Die langjährige IndyCar- und NASCAR-Pilotin Danica Patrick: «Das Ganze ist so lächerlich. Ich bin meine ganze Karriere lang mit Ohrschmuck gefahren, das hat niemanden interessiert.»
Sebastian Vettel beweist auch bei einem anderen Thema Rückgrat. Zur Erinnerung: Formel-1-CEO Stefano Domencali hat in verschiedenen Interviews klargemacht, dass kein Grand Prix eine Sonderbehandlung verdiene, auch nicht die vier traditionsreichsten Läufe, die schon in der ersten Formel-1-Saison 1950 ausgetragen wurden – Grossbritannien, Monaco, Belgien und Italien.
Müssen die historischen Austragungsorte von Silverstone, Monte Carlo, Spa-Francorchamps oder Monza weichen, um einen zweiten Grand Prix in China unterzubringen oder ein weiteres Rennen im Nahen Osten? Da stellen sich einem historisch interessierten Mann wie Vettel die Haare zu Berge.
In Miami hat der vierfache Formel-1-Champion über das WM-Programm gesprochen. Der Heppenheimer sagt: «Wenn man sich anschaut, wo die Formel 1 derzeit hinzieht, dann ist klar – in Deutschland ist man nicht bereit, solche Antrittsgelber zu bezahlen. Und aus diesem Grund haben es europäische Länder schwer, ihren WM-Lauf zu behalten.»
«Es ist jammerschade, dass Deutschland derzeit keinen Grand Prix hat, und es wäre auch sehr bedauerlich, wenn wir beispielsweise Belgien verlieren würden oder Spanien. Aber Fakt ist: Wenn sie nicht bezahlen, dann fallen sie aus dem Programm.»
Vor kurzem hat Formel-1-CEO in einer Konferenz mit Wall Street-Analysten vor dem Hintergrund des F1-Einstiegs von Audi und Porsche festgehalten: «Deutschland ist für uns interessant. Und Europa wird immer eine schöne Anzahl Rennen behalten. Aber es ist auch unsere Verpflichtung, dass wir eine Weltmeisterschaft sind und uns auf strategisch wichtigen Märkten breiter aufstellen.»
1. Training, Miami
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:31,098 min
02. George Russell (GB), Mercedes, 1:31,169
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:31,277
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:31,301
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:31,498
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:31,528
07. Alexander Albon (T), Williams, 1:31,854
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31,956
09. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:32,559
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:32,592
11. Lando Norris (GB), McLaren, 1:32,615
12. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:32,884
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:33,020
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:33,024
15. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:33,417
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:33,576
17. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:33,773
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:34,043
19. Mick Schumacher (D), Haas, 1:34,945
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:35,637