Max Verstappen: «Dann macht doch mehr Kiesbetten!»
Das leidige Thema Pistengrenzen
«Das kann ja lustig werden in Frankreich», sagte Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner in Spielberg. Er hat sich eine verblüffende Statistik vom Grossen Preis von Österreich angeschaut – alleine im WM-Lauf gab es gemäss FIA-Regelhüter 43 Vergehen wegen Verletzungen der Pistengrenzen, vier Fahrer erhielten für wiederholtes Foul eine Fünfsekunden-Strafe: Sebastian Vettel, Pierre Gasly, Lando Norris und Guanyu Zhou.
Christian Horner weiss: Mit riesigen Auslaufzonen ist der Circuit Paul Ricard in Südfrankreich für die Fahrer überaus verlockend, es punkto Pistengrenze nicht so genau zu nehmen. Der 48-jährige Engländer sagt: «Die Art der Strecke lädt geradezu zum Verletzten der Pistengrenzen ein. Und wenn ich mir ansehe, wie oft sich die FIA in Österreich zu Wort melden musste, dann gehe ich davon aus, dass dies in Frankreich noch viel schlimmer werden wird.»
Mick Schumacher gab in der Steiermark zu bedenken: «Das müssen wir diskutieren. Ich finde eine Fünfsekunden-Strafe ein wenig lächerlich, wenn du dein Rad einen Zentimeter neben der Linie hattest. Zudem gewinnst du in den meisten Fällen gar keine Zeit, wenn du neben der Bahn bist.»
Formel-1-Champion Max Verstappen nannte die Flut an Verwarnungen «einen Witz. Nicht nur in der Formel 1, auch in der Formel 2 und 3 hagelte es Strafen. Die Leute sagen immer, es sei doch einfach, innerhalb der weissen Pistenbegrenzung zu bleiben, aber Fakt ist – nein, ist es nicht. Manchmal untersteuert der Wagen leicht, vielleicht sind die Reifen am Abbauen, vielleicht hat der Wind gedreht, und schon bist du jenseits der Linie.»
Der 26-fache GP-Sieger sagt: «Dann macht doch mehr Kiesbetten als ständig Strafen auszusprechen, wenn einer einen Millimeter neben der Bahn ist! Ich finde einfach, wir sehen als Sport nicht gut aus, wenn ein Übertreten geahndet wird, bei dem ein Fahrer ohnehin keinen Vorteil erhielt.»
Genau das moniert auch McLaren-Fahrer Lando Norris: «Ich geriet in Kurve 1 neben die Bahn, holperte über einen Randstein, verlor Zeit, danach erhielt ich eine Strafe. Pardon, aber war ich durch meinen Ausrutscher nicht schon gestraft genug? In einigen Situationen ist ein Eingreifen der FIA ein wenig unvernünftig.»
Österreich-GP, Red Bull Ring
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:24:24,312 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,532 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +41,217
04. George Russell (GB), Mercedes, +58,972
05. Esteban Ocon (F), Alpine, +68,436
06. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
08. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
10. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +Runde
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Motorschaden
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Unterboden beschädigt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Fahrer-WM (nach 11 von 22 Rennen)
01. Verstappen 208 Punkte
02. Leclerc 170
03. Pérez 151
04. Sainz 133
05. Russell 128
06. Hamilton 109
07. Norris 64
08. Ocon 52
09. Bottas 46
10. Alonso 29
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 17
13. Gasly 16
14. Vettel 15
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Albon 3
19. Stroll 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Stand Konstrukteurs-Pokal
01. Red Bull Racing 359 Punkte
02. Ferrari 303
03. Mercedes 237
04. McLaren 81
05. Alpine 81
06. Alfa Romeo 51
08. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 18
10. Williams 3