MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Nicholas Latifi: Abu-Dhabi-Finale hinterliess Spuren

Von Vanessa Georgoulas
Der Shitstorm nach dem Abu-Dhabi-Crash von 2021 hat Nicholas Latifis Leistung in diesem Jahr beeinflusst

Der Shitstorm nach dem Abu-Dhabi-Crash von 2021 hat Nicholas Latifis Leistung in diesem Jahr beeinflusst

Williams-Teamchef Jost Capito ist sich sicher: Die vielen negativen Kommentare, die Nicholas Latifi für seinen Crash im WM-Finale 2021 in Abu Dhabi erntete, haben die Fahrweise des Kanadiers verändert.

Das WM-Finale im vergangenen Jahr erhitzte viele Gemüter. Denn Max Verstappen profitierte von der späten Safety-Car-Phase, die kurz vor dem Ende des Rennens zu Ende ging, und überholte Lewis Hamilton auf der letzten Runde. Mit diesem Positionswechsel sicherte sich der Red Bull Racing-Star die Krone.

Die Fans des unterlegenen Mercedes-Stars waren erzürnt. Nicht nur die Abwicklung der Safety-Car-Phase des damaligen Renndirektors Michael Masi verärgerte die Anhänger des siebenfachen Weltmeisters. Einige gaben auch Nicholas Latifi die Schuld am verlorenen WM-Titel, denn dieser hatte die späte Safety-Car-Phase mit einem Crash ausgelöst.

In den sozialen Medien machten sie ihrem Ärger Luft und beschimpften den Kanadier aufs Übelste, einige sprachen sogar Todesdrohungen aus, wie er später offenbarte. Obwohl Latifi beteuerte, gut damit umgehen zu können, ist sein Teamchef Jost Capito überzeugt dass diese Ereignisse nicht ohne Wirkung geblieben sind.

Im «High Performance Podcast» erklärt der Williams-Teamchef: «Wir mussten ihm immer wieder das Vertrauen aussprechen", sagte Capito dem High Performance Podcast. "Wir haben ihm gesagt, dass alles in Ordnung ist, aber es war sehr schwierig, ihn aufzumuntern, weil es das Ende der Saison war, alle verabschiedeten sich in den Urlaub und er war deshalb nicht jeden Tag hier.»

Man habe sich auch nicht zu sehr , erzählt Capito, der sich sicher ist: «Wenn wir uns zu sehr eingemischt hätten, hätten wir die Situation wohl noch schlimmer gemacht.» Aber Latifi wusste, dass das Team hinter ihm stand. «Natürlich hätte der Crash nicht passieren dürfen, aber wenn du Rennen fährst, kann sich immer ein Crash ereignen. Wenn du das vermeiden willst, musst du zuhause bleiben.»

Die ganzen Ereignisse haben ihre Spuren hinterlassen, ist der 63-jährige Deutsche überzeugt: «Es war extrem hart, ich denke, das ist für jeden hart und ich denke, jeder, der das nicht durchgemacht hat, hat keine Ahnung, wie sich das anfühlt. Selbst wenn man die sozialen Medien meidet, steht man immer noch in Kontakt mit Menschen, die alles noch sehen. Und man kann sich einfach nicht davon distanzieren.»

«Ich denke, das war auch ein Grund, warum er in der Saison eine Weile brauchte, um seine Leistung wieder zu finden. Ich bin sicher, dass sich das auf sein Fahrverhalten ausgewirkt hat. Und es hätte auch meine Fahrweise sehr beeinflusst, davon bin ich absolut überzeugt. Ich kann das also verstehen, und deshalb haben wir ihm das Vertrauen gegeben und ihn die ganze Saison über unterstützt. Wir wussten, dass er zur alten Form zurückfinden würde», fügt Capito an.

WM-Stand (nach 16 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 335 Punkte
02. Leclerc 219
03. Pérez 210
04. Russell 203
05. Sainz 187
06. Hamilton 168
07. Norris 88
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Gasly 22
12. Magnussen 22
13. Vettel 20
14. Ricciardo 19
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 6
18. Stroll 5
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 545 Punkte
02. Ferrari 406
03. Mercedes 371
04. Alpine 125
05. McLaren 107
06. Alfa Romeo 52
07. Haas 34
08. AlphaTauri 33
09. Aston Martin 25
10. Williams 6

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